Geschrieben von Katrin am 13.10.2008 um 08:12:
Cottbus: Angeklagter gesteht Sch?sse auf Motorradrocker
Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat am Cottbuser Landgericht der Prozess gegen einen Motorradrocker begonnen, der mehrere Sch?sse auf einen Rivalen der "Hells Angel" abgegeben haben soll. Das 26-j?hrige Mitglied der "Bandidos" sagte aus, es habe sich provoziert gef?hlt.
Im Cottbuser Prozess um Auseinandersetzungen unter konkurrierenden Motorradrockern hat der Angeklagte am Mittwoch Pistolensch?sse auf einen Rivalen zugegeben. Der 26-J?hrige von der Gruppierung ?Bandidos? sagte durch seinen Verteidiger vor dem Landgericht, er sei von Mitgliedern der ?Hells Angels?-Rocker am 9. Februar in der Innenstadt provoziert worden. Einer von ihnen habe ihn mit Pfefferspray bespr?ht, als er mit seiner Verlobten und ihrem gemeinsamen Kind unterwegs war. Aus Angst habe er mehrmals in Richtung des Angreifers geschossen, berichtete der Beschuldigte. Das Opfer wurde lebensgef?hrlich verletzt und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden.
Die Anklage wirft dem Sch?tzen versuchten Totschlag, gef?hrliche K?rperverletzung und Versto? gegen das Waffengesetz vor. Au?erdem werden dem ehemaligen T?rsteher aus fr?heren Straftaten noch Drogenhandel und das Abfeuern einer Gaspistole auf einen Mann zur Last gelegt. Der 26-J?hrige gab auch diese Vorw?rfe zu.
Der Prozess begann unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen. Unter den Zuschauern sind mehrere Mitglieder von Rockergruppen. Im Saal sitzen auch etliche Einsatzkr?fte der Polizei, zudem wird das Geb?ude abgeschirmt. Der Prozess hatte mit eineinhalbst?ndiger Versp?tung begonnen, weil eine Sch?ffin nicht rechtzeitig erschien.
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Geschrieben von Katrin am 13.10.2008 um 08:16:
Polizei rechnet mit mehr Gewalt
Heute startet der Prozess gegen einen 26-J?hrigen aus der Rockergruppe "Bandidos", der in Cottbus auf Angeh?rige der verfeindeten "Hells Angels" geschossen haben soll. Die Polizei rechnet seit Langem mit weiteren Gewaltausbr?chen, vor allem in Ostbrandenburg. Tote seien dabei nicht ausgeschlossen.
Foto: DDP"Bandidos" gegen "Hells Angels" hei?t es zunehmend auch in Brandenburg
Die Sch?sse eines Mitglieds der Motorradrockergruppe ?Bandidos? auf einen Rivalen der ?Hells Angels? in Cottbus werden heute ab 10 Uhr vor dem Landgericht Cottbus verhandelt. Die Polizei ist mit einem Gro?aufgebot vor Ort, um eventuelle Gewaltt?tigkeiten zwischen den verfeindeten Motorradclubs (MC) zu verhindern. Die Sicherheitsbeh?rden rechnen mit bis zu 300 anreisenden Mitgliedern.
Der 26 Jahre alte Angeklagte wird beschuldigt, bei einer Auseinandersetzung am 9. Februar in der Cottbuser City mit einer halbautomatischen Pistole mehrmals auf einen 27-J?hrigen gefeuert zu haben. Das Opfer wurde lebensgef?hrlich in der Leber-Milzgegend verletzt, konnte aber durch eine Notoperation im Carl-Thiem-Krankenhaus gerettet werden.
Angreifer mit dem Kinderwagen unterwegs
Der mutma?liche Sch?tze Andr? S. war am Sonnabendnachmittag mit seiner 22-j?hrigen Lebensgef?hrtin und ihrem elf Wochen alten gemeinsamen Sohn im Kinderwagen in der Cottbuser Innenstadt spazieren gegangen ? Spremberger Stra?e, Spreegalerie, Altmarkt. Als sie dort ein Eis essen wollten, soll ein Angeh?riger der Bulldozer (Unterst?tzer-Gruppe des Hells Angel MC) vorbeigekommen sein und Verst?rkung gefordert haben.
An einem Asiaimbiss auf dem Markt habe wenig sp?ter ein Auto gehalten und die verfeindeten Rocker sollen das Paar mit Kind umringt haben. In ihren H?nden: Schlagst?cke, Messer und Pfefferspray in Bierflaschengr??e. Die Angreifer sollen ihre Opfer mit dem Spray eingenebelt haben. Daraufhin gab Andr? S. laut Staatsanwaltschaft mindestens f?nf Sch?sse ab. Der 27-j?hrige Bulldozer-Anh?nger torkelte, seine Freunde legten ihn an der Oberkirche ab. Auf dem R?cken des Mannes sahen Zeugen einen gro?en Blutfleck.
Andr? S. kam nach dem Vorfall sofort mit Haftbefehl in Untersuchungshaft. F?r die Pistole besa? er keinen Waffenschein. Ihm wird versuchter Totschlag, gef?hrliche K?rperverletzung und Versto? gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Im Zusammenhang mit den Sch?ssen waren gegen zehn ?Hells Angels?-Unterst?tzer Haftbefehle wegen Landfriedensbruches ergangen. Diese wurden aber wieder au?er Vollzug gesetzt. Pikant: Drei der damals festgenommenen Motorradrocker sollen Zeitsoldaten der Bundeswehr gewesen sein.
Gruppe der Hells-Angels-Unterst?tzer br?ckelt in der Mark
Zwischen den rivalisierenden Motorradgruppen in Brandenburg und Berlin kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, die teils blutig enden. Dabei geht es um Verteilungsk?mpfe im T?rstehermilieu und bei Schutzgelderpressungen.
?Zur Zeit versucht der Bandidos MC im ?u?eren Osten zu einer Hegemonialmacht aufzustreben?, sagt Michael Gellenbeck, Leiter Ermittlungen beim Landeskriminalamt (LKA) in Eberswalde. In Cottbus h?tten die ?Hells Angels? knapp 20 Mitglieder. Die Anzahl ihrer so genannten ?Supporter? der Gruppe ?Bulldozer/Frontal? sei fast drei Mal so hoch. ?Allerdings bemerken wir bei ihnen Unruhe und Aufl?sungserscheinungen. Die Gruppe br?ckelt?, so Gellenbeck. Der Bandidos MC hingegen ?ffne sich auch in Brandenburg zunehmend Personen mit Migrationshintergrund ? T?rken, Nordafrikanern.
Der ?Gremium MC? ist nach Angaben des LKA bei K?mpfen um die Vormacht im Land ?eher in den Hintergrund getreten?. Zu Gewaltausbr?chen komme es vorwiegend zwischen ?Bandidos? und ?Hells Angels?, die bis vor drei Jahren keine Ortsgruppen in der Lausitz hatten. Gellenbeck: ?Gewaltt?tige Aktionen sind weniger Teil einer gro?en Strategie der Rockergruppen, sondern eher zuf?llige Begegnungen.? Der Kriminaldirektor warnt: ?Man kann aber nicht ausschlie?en, dass es dabei zu Toten kommt.?
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