Geschrieben von Online Team am 01.07.2009 um 20:48:
Drogenhandel oder Eigenbedarf?
Vechta/Oldenburg (ma) - Wegen Drogenhandels musste sich gestern der Pr?sident eines Vechtaer Motorradclubs vor dem Oldenburger Landgericht verantworten. Bei dem 42-J?hrigen waren bei einer Durchsuchung 45 Gramm Kokain gefunden worden. Au?erdem fanden die Ermittler eine durchgeladene Waffe. Ein Drogenhandel mit Waffen ist mit einer Mindestgef?ngnisstrafe von f?nf Jahren bedroht: F?r den Angeklagten geht es in dem Verfahren um vieles.
Direkt nach Verlesung der Anklageschrift zogen sich deshalb die Prozessbeteiligten zu einem internen Rechtsgespr?ch zur?ck, aus Sicht des Angeklagten vorerst mit Erfolg. Denn die Richter konnten sich mit dem Gedankenspiel der Verteidigung anfreunden, wonach die 45 Gramm Kokain nicht zum Handeltreiben gedacht waren, sondern zum Eigenverbrauch.
Im vorliegenden Fall sollte es nach Meinung der Verteidigung nicht um Drogenhandel mit der hohen Strafandrohung gehen, sondern lediglich um den Besitz von Rauschgift, was erheblich geringer bestraft wird. Verteidigung und Gericht hatten nach dem Gespr?ch ganz offensichtlich auch schon die geeignete Strafe f?r den Angeklagten im Kopf: Zwei Jahre Haft auf Bew?hrung. Doch damit hatten sie die Rechnung ohne die Staatsanwaltschaft gemacht. Der Anklagevertreter wusste n?mlich zu berichten, dass noch ein weiteres Verfahren gegen den Angeklagten anh?ngig sei. Auch dort w?rde es um Kokainhandel gehen. Mit den angedachten zwei Jahren Haft auf Bew?hrung war der Oberstaatsanwalt deswegen keineswegs einverstanden.
Er m?chte die Akten aus dem anderen Verfahren zum jetzigen Verfahren hinzuziehen. Das Gericht musste dem Antrag der Staatsanwaltschaft auch stattgeben. Das Verfahren gegen den 42-J?hrigen wurde deswegen vorerst wieder ausgesetzt. Erst wenn alle Akten und Anklagen vollst?ndig sind, wird neu verhandelt.
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