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Geschrieben von Red Baron am 29.02.2008 um 19:17:

Berlins Polizei sucht einen Verr?ter

Berlins Polizei sucht einen Verr?ter
Eine in Berlin im gro?en Stil geplante Razzia gegen eine Rocker-Bande ist offenbar im Vorfeld verraten worden. Der Einsatz der Polizei wurde abgesagt. Es gibt Ger?chte, dass Motorrad fahrende Polizeibeamte weitaus engere Kontakte zu kriminellen Bikern haben als erlaubt.
Zu den Hardcore-Motorradclubs geh?ren Gremium, Outlaws, Bandidos und eben die Hells Angels
Mehr als 130 Beamte, darunter auch Spezialkr?fte, sollten am Mittwochabend in einem Clubhaus der Bande im Ostteil der Stadt zum Einsatz kommen. Ziel sollte es nach Informationen von WELT ONLINE sein, Beweismittel in Form von elektronischen Datentr?gern sicherzustellen. Von der Auswertung dieser CD-Roms, Festplatten und Speicherchips versprachen sich die Ermittler Hinweise auf die Machenschaften der Bande.
Doch kurz vor dem Zugriff sickerte durch, dass die unmittelbar bevorstehende Aktion bei den Rockern bekannt sein soll. Ob der geringen Wahrscheinlichkeit, die erhofften Beweismittel noch in Besitz nehmen zu k?nnen, wurden die Polizisten wieder in ihre Unterk?nfte geschickt. Laut einem Polizeisprecher wird der Zwischenfall beh?rdenintern nun sehr genau gepr?ft. Ein Verfahren wegen des Verdachts des Verrats von Dienstgeheimnissen wurde eingeleitet.

In Polizeikreisen sorgte diese Panne am Donnerstag f?r Unmut und Wut. "Es ist schlimm, dass der gut vorbereitete Einsatz nicht stattfinden konnte. Noch schlimmer ist aber der Umstand, dass in einem Fall des Verrats unsere Gegner ?ber unser Kommen Bescheid wissen. Man kann niemals ausschlie?en, dass Straft?ter sich mit uns messen wollen. Daher geraten unsere Kollegen durch das Weitergeben interner Informationen in gro?e Gefahr?, sagt ein Polizist.
Mitglieder der Banden sind gef?hrlich
Der Verrat der Polizei-Taktiken an Kriminelle sei eine Schande und eine Straftat. Immer wieder tauchen innerhalb der Berliner Polizeibeh?rde Ger?chte auf, dass Motorrad fahrende Polizisten weitaus engere Kontakte zu kriminellen Bikern haben als erlaubt. Belegt ist dies bislang allerdings nicht. Am Donnerstagabend kam es dann doch noch zu mehreren Eins?tzen gegen die Rockerszene. Dabei wurden zwei wegen K?rperverletzung und Sachbesch?digung mit Haftbefehl gesuchten 28 und 38 Jahre alte M?nner festgenommen. Zudem haben etwa 60 Polizisten in Mitte eine Versammlung von Mitgliedern des Motorradclubs Gremium MC aufgel?st. Den Beamten waren gegen 22 Uhr etwa 45 Klubangeh?rige an der Dircksenstra?e aufgefallen, deren Personalien festgestellt wurden. An der Oranienburger Stra?e entdeckte die Polizei bei einem 22-j?hrigen Rocker verbotene Symbole an der Kleidung. Gegen ihn wird wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Die ?brigen zwischen 21 und 46 Jahre alten Gremium-Mitglieder erhielten Platzverweise. Wie gef?hrlich die Mitglieder der Banden sind, zeigte beispielsweise ein gelungener Einsatz gegen die "Bandidos? an der Provinzstra?e in Berlin-Reinickendorf im vergangenen Jahr. Beamte des Landeskriminalamts hatten w?hrend einer Feier der Rocker-Bande zugegriffen und zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sichergestellt. Zudem wurden anreisende Rocker an den gro?en Zufahrtsstra?en gestoppt und zeitweilig am Boden sitzend mit durchgeladenen Pistolen bedroht, w?hrend auch bei ihnen Waffen entdeckt und beschlagnahmt wurden.
Erst in der Nacht zum Sonntag hatte eine gewaltt?tige Auseinandersetzung in Reinickendorf zwei Schwerverletzte gefordert. Sechs M?nner im Alter zwischen 20 und 28 Jahren waren an der Residenzstra?e aneinander geraten und schlie?lich mit Messern aufeinander losgegangen. Einer der Beteiligten war nach den Erkenntnissen der Polizei ein Mitglied der Bandidos. Wie die Polizei mitteilte, wurden am Tatort ein Baseballschl?ger, eine Axt, mehrere Teleskopschlagst?cke und mehrere Schlagringe sichergestellt. Obwohl es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass das Motiv f?r diese Auseinandersetzung in Streitigkeiten im Rocker-Milieu liegt, ist dies ein weiterer Beleg f?r die Gef?hrlichkeit der verschiedenen Banden. ?Diese T?tergruppierungen leben auch von ihrem Ruf, physischen Auseinandersetzungen nicht aus dem Wege zu gehen?, hie? es. ?

Welt Online