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Zum Ende der Seite springen Letzter Arbeitstag f?r zwei Legenden der Staatsanwaltschaft
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Katrin
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Letzter Arbeitstag f?r zwei Legenden der Staatsanwaltschaft Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden         Zum Anfang der Seite springen  Zum Ende der Seite springen

Abschied Beh?rden-Chef Martin K?hnke und Sprecher R?diger Bagger gehen heute in den Ruhestand - Erinnerungen an spannende Berufsjahre

Menschen, die ihrer Zeit den Stempel aufdr?cken, sind rar ges?t. Etwa wie die Weltmeister von 1954, Helmut Kohl oder G?nther Jauch. F?r die Hamburger Staatsanwaltschaft sind es Martin K?hnke (65), Chef der Beh?rde, und R?diger Bagger (64), deren Sprecher. Sie geh?ren zu der legend?ren, Anfang der 80er-Jahre gegr?ndeten Ermittlergruppe von Staatsanw?lten und Polizisten, die der organisierten Kriminalit?t den Kampf ansagten - und viele dieser K?mpfe gewonnen haben. Heute gehen der Leitende Oberstaatsanwalt K?hnke und der Oberstaatsanwalt Bagger in den Ruhestand.

In den fr?hen 80er-Jahren war Mafia ein unbekanntes Wort in weiten Teilen der Politik, ja selbst in der Richterschaft. "Dabei waren die Paten von Al Capone schon l?ngst in der Stadt", sagt K?hnke. Die hie?en damals etwa Wilfrid "Frida" Schulz oder kamen als Motorradbande Hells Angels daher. Sie verdienten ihr Geld mit Zuh?lterei, Schutzgelderpressung und Drogen. 1981 entstand daher eine Sonderkommission der Staatsanwaltschaft, die dann kurz darauf in die Abteilung zur Bek?mpfung der organisierten Kriminalit?t aufging. Es war nun erstmals f?r die Ermittler m?glich, nachzuschauen, wo der pl?tzliche Reichtum der Kiez-Protagonisten herkam. "Wir konnten eigenverantwortlich arbeiten. ?ber uns war nur noch der Beh?rdenleiter", sagt K?hnke ?ber seinen damaligen Job mit Bagger und den weiteren OK-Kollegen. "Es war meine tollste Zeit."

Eine Zeit, die von Erfolgen gekr?nt war. "Frida" Schulz kam ins Gef?ngnis. Wegen Steuerhinterziehung zwar, dennoch verlor er sein Kiez-Imperium. Es war aber auch eine Zeit mit tragischen Br?chen. Etwa als der Staatsanwalt Wolfgang Bistry am 29. Juli 1986 bei einer Vernehmung im Polizeipr?sidium von dem St.-Pauli-Killer Werner "Mucki" Pinzner erschossen wurde. Bistry war nicht nur ein Kollege K?hnkes, sie waren Freunde. Es l?ge daher nahe anzunehmen, die Ermittlungen gegen die drei Auftraggeber Pinzners w?ren emotional herausfordernd gewesen. Doch K?hnke bewahrte k?hlen Kopf: "Unser Job erfordert, sich auf Sachlichkeit zu reduzieren." Das Urteil gegen das Zuh?lter-Trio lautete schlie?lich "lebensl?nglich".

Anschlie?end ging es in der Beh?rde die Karriereleiter rauf. In den letzten acht Jahren seiner Dienstzeit als Leiter der Staatsanwaltschaft war Management angesagt. "Wir haben jetzt eine der modernsten Staatsanwaltschaften Deutschlands", sagt K?hnke stolz. "Das ?rmelschoner-Zeitalter ist vorbei." Einfache Akten-Abl?ufe dauern nun nicht mehr einen Monat, sondern nur noch vier Tage.

Auch R?diger Bagger streifte die Robe Mitte der 90er-Jahre ab. Er hatte bereits 1988 den Job als Pressesprecher ?bernommen. Sein Anspruch: "Der ?ffentlichkeit komplizierte Sachverhalte sachkundig und verst?ndlich zu erl?utern." Gelungen ist ihm das immer. Bisweilen knurrig konnte er werden, wenn auch nach der dritten Erkl?rung Reporter den Unterschied zwischen Zivil- und Strafprozess nicht verstanden. Den ?brigen begegnete er stets mit klugem Witz und vor allem Klartext. Beamtendeutsch bekam niemand zu h?ren.

Auch 1998 nicht, als in wenigen Tagen fast 1000 Anrufer ?ber den Reemtsma-Entf?hrer Drach informiert werden wollten. Das letzte Jahr vor seiner Pensionierung war sein "Promi-Jahr". Die Themen: Ronald Schill soll in Rio gekokst haben, Helmut Schmidt verst??t gegen das Rauchverbot, und Heino liegt mit seinem Konzertveranstalter ?ber Kreuz.

Schlechte Berichterstattung nahm er nie pers?nlich. Er bevorzugte im Umgang mit den Journalisten stets das offene Wort. "Dann sagt man sich die Meinung, und damit ist die Sache erledigt." F?r Eitelkeiten war da kein Platz. Nur einmal lie? er sie zu. Als der Reemtsma-Entf?hrer Drach vor acht Jahren nach Hamburg ausgeliefert wurde, brachten die "Tagesthemen" R?diger Bagger mit einem Statement. Allerdings blendeten sie nicht seinen, sondern den Namen des Reemtsma-Anwaltes Johann Schwenn ein. Bagger griff sofort zum Telefon und wurde tats?chlich in die Redaktion durchgestellt. Ulrich Wickert entschuldigte sich nach den Lotto-Zahlen: "Wir korrigieren das und bitten um Verst?ndnis. Das Wetter." Das Einzige, was Bagger zu schaffen machte, war das Rauchverbot in ?ffentlichen Geb?uden. Da sank der Konsum seiner geliebten Pall-Mall-Zigaretten schlagartig von 80 auf 40 pro Tag. "Das wird sich nach der Pensionierung aber wieder einpendeln."

http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/30/887545.html?s=1
02.06.2008 20:17


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