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 Weimar - Zwicken, wo es nur geht |
| Autor |
Beitrag |
Katrin
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Weimar. (tlz/sb) Hoch schlugen die Wellen, die durch ein Papier der Stadtverwaltung zur gef?hlten und realen Sicherheitslage in Weimar aufgew?hlt worden waren. Am Dienstagabend war Gelegenheit, sich ?ber das Zustandekommen der amtlichen Drucksache mit teils verst?rendem Inhalt zu verst?ndigen. Die Einladung dazu hatte die Weimarer CDU ausgesprochen, die den Stein durch ihre Anfrage mit ins Rollen gebracht hatte. Gefolgt waren ihr rund 60 B?rgerinnen und B?rger, fast ausschlie?lich junge Leute aus der linken Szene, die auf Antworten warteten. Ihre Frage: Was werft Ihr uns eigentlich vor?
In der ausf?hrlichen Antwort des Ordnungsamts auf die Stadtratsanfrage von CDU und Weimarwerk waren in einem Atemzug organisierte Bandenkriminalit?t und das rechte Spektrum mit anerkannten Einrichtungen der Weimarer Soziokultur genannt worden, der MC Bandidos und die Rechten sowie Hooligans, die unter ihrem "Problemkinder"-Label auftreten, neben den Besuchern des C.Kellers und der Gerberstra?e 1 und 3. Ein Missgriff, der sich kaum durch die N?he des Ordnungsamtes zu seinem Bearbeitungsgegenstand - der Erfassung von Ordnungswidrigkeiten - rechtfertigen l?sst. Leere Dosen werden von Linken wie von Rechten fallen gelassen. Dass aber vom C.Keller oder den Gerberern Gefahr f?r Leib und Leben der Stadtbev?lkerung ausgingen, geh?rt ins Reich der Phantasie.
Mit seiner Aufz?hlung dieser vier "Erscheinungsformen" als "konkret benennbare sicherheitsbeeinflussende Gruppierungen" hatte das Ordnungsamt schwere Deklikte wie K?rperverletzungen und Rohheitsdelikte, die F?lle f?r den Staatsschutz sind, in einen Topf geworfen mit Ordnungswidrigkeiten. Die Jugendlichen vom Markt und aus der Gerberstra?e f?hlten sich kriminalisiert. B?rgermeister Christoph Schwind (CDU) versuchte, die beanstandete Reihung als ein Ergebnis ?ffentlicher Interpretation herauszustellen. Die Reihe hatte die Verwaltung aber selbst aufgestellt.
In der Beurteilung des Gefahrenpotentials, das von den Bandidos ausgeht, blieb Polizeichef Gregor Zeh vage. Er ermuntert allenfalls seine eigenen Leute wie auch die Stadtverwaltung, Bandidos, die den ?ffentlichen Raum als Gesetzlose betreten, "an allen Ecken zu zwicken und ihnen das Leben so schwer wie m?glich zu machen". Inwieweit sich die Politessen des Ordnungsamts an die Herren und ihre falsch geparkten Maschinen heranwagen, bleibt aber offen. Laut Amtsleiter Manfred Hiepel seien bereits eine Vielzahl von Verst??en geahndet worden. Dass die schweren Jungs ihre Kn?llchen sogar bezahlt haben, versetzte dann sogar Hiepel in Erstaunen.
Die Frage, was C.Keller und Gerberstra?e in der Liste verloren h?tten, war im Laufe des nicht nur entspannten Gespr?chs irgendwann in den Hintergrund ger?ckt. An ihrer Stelle schienen Bef?rchtungen auf, die die Kriminalstatistik klar widerlegen: Nach diesen zahlen w?re Weimar ene Insel beschaulicher Ruhe und Ordnung . Was sich breit macht, ist ein Gef?hl latenter Bedrohung. Der ?ffentlichen Raum, so ein Kenner der Szene, werde zunehmend durch rassistische, sexistische und gewaltbereite Erscheinungen besetzt. "Ich habe Angst", gestand eine Sozialarbeiterin.
http://www.tlz.de/tlz/tlz.nachbarstaedte...=TLZ&dbserver=1
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25.06.2008 23:03 |
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