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 Augsburg: Warum Stammgast "Martini" in den Tod sprang |
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Katrin
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| Augsburg: Warum Stammgast "Martini" in den Tod sprang |
   
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Mario K. (Name ge?ndert), wegen seines Lieblingsgetr?nks "Martini" genannt, war Stammgast in einer Bar im Hochfeld. Der 28-J?hrige hatte keine Freunde, daf?r umso mehr Probleme. Als er vom Wirt seiner Stammkneipe bedroht und um 7000 Euro erpresst wurde, war sein Lebenswille gebrochen.
Am 30. Oktober 2007 sprang Mario K. aus dem Fenster im 7. Stock eines Hauses rund 20 Meter tief in den Tod. In einem Abschiedsbrief an seine Eltern, den die Polizei in seiner Wohnung fand, stand: "Es tut mir leid. Ich kann nicht mehr, ich sehe keinen Ausweg. Jetzt werde ich auch noch bedroht. Ich danke euch f?r die sch?ne Zeit. Ich habe euch geliebt."
Knapp ein Jahr nach dem Todessprung wird dem Mann und seinem Helfershelfer vor der 8. Strafkammer des Landgerichts der Prozess gemacht, dem die Staatsanwaltschaft indirekt eine Mitschuld an der Trag?die gibt. Der Hauptangeklagte, ein 30-j?hriger Gastwirt (Verteidiger: Marco M?ller), muss sich wegen r?uberischer Erpressung und Betrugs verantworten, ein 35 Jahre alter Grieche (Verteidiger: Ralf Sch?nauer) ist der Beihilfe angeklagt. Im Rahmen einer verdeckten Operation des Kripo-Kommissariats "Organisierte Kriminalit?t" war ein V-Mann in die Kneipe eingeschleust worden. Die Ermittler hatten den Verdacht, der finanziell klamme Wirt plane Raub?berf?lle und Schutzgelderpressungen im Rotlicht-Milieu. Was der V-Mann am Tresen erfuhr, waren Betr?gereien des Wirtes sowie die eiskalte Erpressung des Gastes "Martini".
"Ihm w?re nichts passiert"
Mario K. wird Opfer eines "Bluffs". Er hat den Wirt beauftragt, dem neuen Liebhaber seiner Ex-Freundin eine Abreibung zu verpassen. Der Wirt willigt zum Schein ein, dreht aber den Spie? um. Er habe, um den Liebhaber verpr?geln zu lassen, die Rockergruppe "Outlaws" eingeschaltet. Der "Verein", so l?gt er, s??e ihm aber nun im Nacken und fordere Geld. Mario m?sse zahlen. Als ?berbringer der Nachricht fungiert der mit angeklagte Grieche, wie Mario Stammgast. Der 35-J?hrige, der aus einer angesehenen Athener Familie stammt, bedroht im Auftrag des Wirtes das Erpressungs-Opfer. "Er sollte nur Angst bekommen. Passiert w?re ihm nichts", versichert er im Prozess. Dass die Erpressung mit dem Tod Marios endete, dar?ber sei er "sehr traurig". Der erpresste Stammgast hatte Angst bekommen - panische sogar. Dreimal ging er zur Bank und hob 7000 Euro ab, die er dem Gastwirt ?bergab. Wenige Tage sp?ter sprang er in den Tod.
Der Gastwirt, aus der Untersuchungshaft vorgef?hrt, ?u?ert sich zu den Vorw?rfen dezidiert nicht. Er l?sst lediglich ?ber seinen Anwalt eine Erkl?rung abgeben, dass alles stimme, was in der Anklage stehe.
Die Gest?ndnisse sind Grundlage f?r einen "Prozess-Deal", den Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai und die Verteidiger mit dem Gericht unter Vorsitz von Wolfgang Roth-ermel aushandeln. Wie abgesprochen wird der Gastwirt zu drei Jahren und zehn Monaten Haft, der Helfershelfer zu 15 Monaten auf Bew?hrung verurteilt. Den Schuldspruch h?ren auch die Eltern von "Martini", die den Prozess im Zuh?rerraum verfolgt haben.
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home...ageid,4490.html
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15.10.2008 08:03 |
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