Willkommen auf biker-community.com ~ Memories & more ~

Zur Startseite User Map Suche Board Portal Impressum Treffen Linkliste Titel


Willkommen auf biker-community.com ~ Memories & more ~ » Allgemeines Biker Forum » Das Forum fuer Motorradclubs » Clubthemen / MC News / Pressemiteilungen » Rockerbanden liefern sich in Berlin brutalen Krieg » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen

Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Rockerbanden liefern sich in Berlin brutalen Krieg
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Autor Beitrag
Katrin
Besucher
Rockerbanden liefern sich in Berlin brutalen Krieg Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden         Zum Anfang der Seite springen  Zum Ende der Seite springen

Hells Angels", "Bandidos", "Gremium MC"? der brutale Machtkampf zwischen den Rockerbanden in Berlin und Brandenburg schreckt Polizei und Politik. Die Rocker handeln mit Drogen, Frauen und erpressen Schutzgelder. Auch die j?ngste Gerichtsurteile scheinen die Outlaws nicht stoppen zu k?nnen. Beobachter bef?rchten sogar Tote.


Wer an Rocker denkt, hat Peter Fonda in ?Easy Rider? vor Augen. Sieht M?nner vor sich, die f?r die Freiheit leben, auf einer alten Harley-Davidson in die untergehende Sonne fahren, am Lagerfeuer Marlboros rauchen und schwarzen Kaffee aus einem zerbeulten Blechbecher trinken. Doch die Realit?t sieht anders aus. ?Der Mythos vom Altherren-Motorradclub geh?rt der Vergangenheit an?, sagt Berlins LKA-Chef Peter-Michael Haeberer.



Angeh?rige von Bruderschaften wie den ?Hells Angels?, den ?Bandidos? und ?Gremium MC? sind vor allem Mitglieder krimineller Vereinigungen, die mit Drogen handeln, die Prostitution f?rdern, Schutzgelder erpressen. Sie leben in einer Parallelwelt, nennen sich Gesetzlose, und die Eckpfeiler der Gesellschaft akzeptieren sie nicht ? nur die eigenen Regeln.
In Berlin liefernd sie sich einen erbarmungslosen Kampf mit rivalisierenden Clubs. Ermittler berichten, dass allein in der Hauptstadt in diesem Jahr bei Razzien ?zig Hundert Hieb- und Stichwaffen? sichergestellt, immer wieder scharfe Schusswaffen beschlagnahmt wurden. Es gab zahlreiche brutale ?bergriffe in der Hauptstadt und in Brandenburg, die die Gerichte besch?ftigen.
Am Montag hat das Landgericht Cottbus ein Mitglied der ?Bandidos? wegen eines Angriffs mit Reizgas und Drogenhandels zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Kammer sprach den 26-J?hrigen zugleich vom Vorwurf des versuchten Totschlags durch Sch?sse auf die verfeindeten ?Hells Angels? frei. Einer der Rocker war im Februar durch die Sch?sse in Cottbus lebensgef?hrlich verletzt worden.
30 Clubs mit 650 Rockern in Berlin
Nach dem Schuss auf einen Autofahrer in Hennigsdorf (Oberhavel) am 6. Juli ist nun auch Anklage gegen zwei Mitglieder des Rockerclubs ?Red Devils MC? erhoben worden. Den 27 und 36 Jahre alten M?nnern wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Das damals 38-j?hrige Opfer ? ein pensionierter Polizist ? hatte einen Streifschuss erlitten und soll in der Vergangenheit Kontakte zu den ?Bandidos? gehabt haben.
W?hrend Ende der 90er-Jahre Rocker als eher aussterbendes Ph?nomen galten, begann um die Jahrtausendwende der Run auf die Clubs. ?Die deutsche organisierte Kriminalit?t hatte Probleme mit den Rivalen ausl?ndischer Herkunft?, wei? Heike Rudat, Dezernatsleiterin f?r organisierte Kriminalit?t. ?Man brauchte Schutz und einen Deckmantel.?
Wurden damals in Berlin gerade mal eine Handvoll Clubs mit insgesamt 90 Rockern gez?hlt, sind es heute 30 Clubs mit mehr als 650 Mitgliedern. 50 bis 60 Prozent aller europ?ischen Outlaws leben in Deutschland.
Sicher, so erz?hlt ein ?szenekundiger? Beamter, h?tten die ?Bandidos? und die ?Hells Angels? in Skandinavien Frieden geschlossen, nachdem sie sich dort mit automatischen Waffen und Raketenwerfern beschossen hatten. Hier in Berlin aber lebe man auf engem Raum. ?Die Gesch?ftsinteressen sind zu gleich, als dass man sich aus dem Weg gehen k?nnte.?
Berlin, 21. Mai 2007, Indira-Gandhi-Stra?e, Hohensch?nhausen, 15.03 Uhr: Zwei kr?ftige M?nner stehen sich auf einer belebten Hauptstra?e wie bei einem Duell gegen?ber. Einer von ihnen tr?gt Helm und Krummdolch und eine Lederweste mit den Abzeichen der ?Bandidos? auf dem R?cken. Auf der Lederkutte seines Gegen?bers steht: ?Hells Angels Nomads?. Dieser Rocker rudert mit den Armen, auf dem B?rgersteig flankieren seine ?Br?der? das Geschehen.
Pl?tzlich tauchen Polizisten auf, versuchen die Situation zu beruhigen. Vergeblich. Der ?Angel? tritt dem ?Bandido? wie eine Karateka vor die Brust. Ein eintreffender Beamter muss einen Warnschuss abgeben. ?Komm her, du Messerstecher, ich mach' dich fertig. Du bist tot!?, br?llt der ?Angel?. Die Polizisten schreien den ?Bandido? an, er soll das Messer fallen lassen. ?Ich gebe das nicht aus der Hand, es geht hier um mein Leben!? Drei Dosen Pfefferspray und Dutzende Polizisten kl?ren die Situation. F. wurde jetzt zu einem Jahr Haft verurteilt.
Der Prozess vor dem Amtsgericht in Tiergarten lie? tief blicken, wie Szene und Umfeld funktionieren: Rocker, Mitglieder der verschworenen ?Outlaw Motorcycle Gangs? (OMCG), reden niemals ?ffentlich ?ber ihr Leben in ihrer Parallelwelt, in der eigene Regeln, eigene Gesetze sowie ein eigener Verhaltenskodex existieren. Ihre Philosophie ist eindeutig: Wird das Mitglied eines Motorradclubs (MC) angegriffen, wird dies weltweit als Attacke auf die ?eigenen Farben? eingestuft und muss bestraft werden, um den ?Gesichtsverlust? zu vermeiden.
Zeugen haben Angst
Das bekommen auch Zeugen zu sp?ren. Die Auseinandersetzung in Hohensch?nhausen hatte ein 30-j?hriger Zeuge aus Bernau (Barnim) mit seiner Digitalkamera gefilmt. 15 Minuten Kampf zwischen dem ?Bandido? Carsten D. (Mechaniker bei der BVG) und den ?Hells Angels?. ?Mit die Bullen, ist dit geil hier?, h?rt man die Stimme des Zeugen auf dem Video. Und: ?100000 Euro kann ich damit bestimmt machen.? Wenig sp?ter ist auf dem Mitschnitt zu h?ren: ?Wenn die sehen, dass ick filme, kriege ick ein Problem.?
Tats?chlich konnte sich der wichtigste Zeuge, der Bilder aus dem Video f?r 200 Euro verkaufte, vor Gericht an nichts mehr erinnern. ?Ich kann nicht verstehen, was sie hier abziehen?, sagte die Richterin. Der Staatsanwalt erg?nzte: ?Wir befinden uns im Bereich der Beuge- und Erzwingungshaft.? Beide umschrieben immer wieder ihre Vermutung: Hier hat jemand Angst auszusagen, weil es die ber?chtigten ?Hells Angels? betrifft.
F?nf breitschultrige M?nner auf den Anklageb?nken, deren massige K?rper von Polizisten als ?Waffen? beschrieben werden, lie?en ahnen, was gemeint war. 25 weitere ?Angels? sa?en als Zuh?rer im Saal.
Wie es zu der Attacke in Hohensch?nhausen gekommen sein k?nnte, erkl?rten mehrere Beamte. Vor dem Zwischenfall hatte es in Trebendorf (Sachsen) eine Schl?gerei gegeben, bei der auch der damalige ?Bandidos?-Pr?sident von Cottbus mutma?lich von ?Hells Angels? schwer verletzt wurde.
Einer der Angeklagten, der Bauwerksabdichter David L. (35), hatte sp?ter zwei Messerwunden im Bein. Offenbar als Racheaktion hatten sich die ?Hells Angels? in Hohensch?nhausen auf die Lauer gelegt, um den ?Bandido? D. ?abzufischen?. Bei der Attacke waren die beiden prominentesten ?Offiziere? der ?Hells Angels Nomads? dabei: der ehemalige Pr?sident Holger ?Hocko? B. (47) und sein Kassenwart Rayk F. (39).
Holger B. wurde im Gericht von seinen Ex-Mitgliedern mit Missachtung gestraft. In Pausen stand er allein, von Gespr?chen ausgeschlossen. ?Gespr?che mit B. waren durchweg nicht unbedingt angenehm. Er gilt als unberechenbar?, skizzierte ihn ein Polizeibeamter seinen Charakter im Gericht.
Hocko, so hei?t es, wurde abgesetzt, weil er unberechtigt in die Clubkasse gegriffen habe, weil er ?ber die Str?nge schlug, weil er unter seinen ?Membern? Angst verbreitete, statt den Club zu vergr??ern. B. hatte ?ber Jahre dabei versagt, die ?Nomads? weiterzuentwickeln, zu expandieren, Gesch?fte anzukurbeln. Unter seiner F?hrung stagnierten die ?Nomads?, die als Elite und Exekutive bei den ?Hells Angels? gelten. Zudem soll sich B. nicht mit dem Pr?sidenten der ?Hells Angels? in Hannover verstanden haben. Der dortige Ableger aber gilt in Deutschland als wichtigstes und bestorganisiertes ?Charter? (Abteilung). Jetzt hat der ehemalige ?Sergeant at Arms? (sorgt f?r Einhaltung der Disziplin) Andre S. das Ruder bei den ?Nomads? ?bernommen.
Der vom ?Road Captain? (plant die gemeinsamen Ausfahrten) zum Kassenwart aufgestiegene Rayk F. ist Karate-K?mpfer mit internationalem Ruf und geh?rte zur deutschen Nationalmannschaft. Er leitete in Eberswalde (Barnim) eine Kampfkunstschule sowie einen privaten Sicherheitsdienst. Der gelernte Kfz-Mechaniker aus Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) hat eine 21 Jahre alte Tochter und ist wegen unerlaubten Waffenbesitzes bereits vorbestraft. ?F. gilt als besonders gef?hrlich und unberechenbar. Ist er aggressiv, kann er nur von eigenen Leuten gestoppt werden?, sagte ein Polizist.
Daf?r spricht, dass sich der 39-J?hrige bei der Attacke in Hohensch?nhausen erst nach einem Wink von seinem Pr?sidenten Handschellen anlegen lie?. Davor hingen sechs Polizisten an seinem K?rper, entleerten drei Dosen Pfefferspray. ?Das h?tte normalerweise gereicht, um ein Pferd auszuschalten. Doch F. hat mit uns Federball gespielt?, sagte ein Polizist im Hochsicherheitssaal. Auch der Warnschuss habe ihn nicht gek?mmert.
Im Juni nahm Rayk F. zwei Polizisten vor dem Clubhaus der ?Hells Angels Bad City Crew? in Charlottenburg in den Schwitzkasten. Sie wurden verletzt. Nicht ohne Grund tr?gt F. auf seiner Kutte ein ?Dequiallo?-Abzeichen. Es steht f?r einen Rocker, der sich durch Gewaltt?tigkeiten, insbesondere gegen?ber Polizisten, hervorgetan hat. Es signalisiert auch: ?Erwartet keine Gnade.?
Jeder muss Club-Interessen umsetzen
In der Szene ist es kein Geheimnis, dass Rayk F. einen ??bersteigerten Hass? auf ?Bandidos?-Rocker habe. Die sogenannten Tacos waren es n?mlich, die ihn vor mehreren Jahren auf einem Volksfest in Barnim mit einem Beilschlag ins Gesicht schwer verletzten. Eine lange Narbe im Gesicht zeugt von diesem Tag.
Von der Legende, M?nner wie F. gingen wegen der Liebe zum Motorrad in die Bruderschaften, glaubt der Fachermittler kein Wort. ?Jedes Mitglied muss irgendwann die Interessen des Clubs umsetzen, und das ist auch jedem im Vorfeld bekannt. Wer zu den ,Hells Angels' geht, wei? genau, worauf er sich einl?sst.?
Auch finanziell ? die Kosten sind immens. Wer es sich verdient hat, die ?Kutte? tragen zu d?rfen, zahlt in den gro?en Clubs als Prospect etwa 350 Euro f?r die ?Farben?, als Full-Member gar 500. Der Monatsbeitrag betr?gt laut LKA-Erkenntnissen 150 Euro. ?Im ersten Jahr kommen auf einen Prospect schon Kosten von 15000 bis 20000 Euro zu. Die entstehen durch Pflichtausfahrten zu anderen Clubh?usern und auch Ratenzahlungen f?r Motorrad und Ausstattung.?
Ein normaler Harley-Liebhaber wird diese Summen nicht aufbringen wollen. ?Bei ,Gremium MC' gibt es Mitglieder, die weder Motorrad noch den entsprechenden F?hrerschein haben?, sagt der Fachermittler. ?Das wollen Rocker sein??
Gewalt um die Vorherrschaft ist beinahe an der Tagesordnung. So wollten eben die M?nner von ?Gremium MC? im Januar 2004 im Berliner ?Bandido?-Kiez ein Chapter er?ffnen. Der Pr?sident nahm davon Abstand, als er eine gro?kalibrige Waffe an den Kopf gedr?ckt bekam ? mit der Drohung, doch in seinen Gebieten zu bleiben.
Zahlreiche Attacken sind in den Ermittlungsakten festgehalten. ?Die Rocker wissen mittlerweile, dass unser Kontrolldruck nicht nur sehr hoch, sondern auch ?berraschend abrufbar ist?, sagt Heike Rudat, Dezernatsleiterin f?r organisierte Kriminalit?t. ?Wer beispielsweise mit einer echten Pistole erwischt wird, steht bald vor dem Richter.?
Ihr Rocker-Chefermittler kennt von etlichen Begegnungen die Launen der Bruderschaften. ?Bei einer Razzia sind sie kooperativ, bei der n?chsten Kontrolle auf der Stra?e extrem aggressiv, weil sie sich vor ihren Leuten beweisen wollen.? Das Verhalten gegen?ber der Staatsmacht sei zwar besser geworden, diese Entwicklung sei aber kein Garant f?r die Zukunft.?
Die Polizei hat den Ruf, auf dem Gebiet der Rocker firm zu sein. Sowohl was Strukturerkenntnisse als auch Informationen ?ber Machenschaften und geplante Straftaten angeht. Die Berliner Polizei konnte im Laufe der Jahre mit einigen Rockern ins Gespr?ch kommen. ?Unterredungen mit Ermittlern laufen stets nach demselben Prinzip?, so ein Beamter w?hrend eines ?ffentlichen Verhandlungstages anl?sslich des Prozesses gegen Rayk F. ?Wir Polizisten fragen, der Rocker nickt oder sch?ttelt den Kopf ? so h?lt er sich an den Kodex, nicht mit uns Bullen zu reden.?
Lange Zeiten dr?ngten die Rocker in der Hauptstadtregion an die T?ren von Lokalit?ten, um dadurch sowohl Geld zu verdienen als auch das Geschehen in den R?umen zu kontrollieren, so der Ermittler. Denn das M?rchen, wonach die Gesetze dieser Bruderschaft f?r Drogenkonsum oder Handel Ausschluss vorsehen, h?lt er f?r zweifelhaft. ?Wir haben durchgesetzt, dass diese T?rsteher ihre Kutten nicht an den Eing?ngen tragen. So konnten wir verhindern, dass diese Personen von ihren Feinden in der ?ffentlichkeit erkannt und attackiert werden, wobei das Leben und die Gesundheit unbeteiligter G?ste durchaus in Gefahr sind.?
Denn von einer Rockerehre k?nne keine Rede mehr sein, wenn zahlreiche M?nner auf einen Rivalen losgehen und diesen halb tot pr?geln oder es ? wie jetzt verhandelt ? in Cottbus eine Schie?erei auf offener Stra?e gibt, bei der auch die Familie eines Betroffenen dabei ist. Fr?her, so der Ermittler, waren Angeh?rige und Privatanschriften tabu. Diese Tabus fielen weg, Regeln w?rden aufgeweicht.
Und es sei laut einem Staatsanwalt nur eine Frage der Zeit, bis jemand zu Tode komme bei einer Auseinandersetzung zwischen den Bruderschaften, weil beim Streben nach Macht und Geld die Bandagen immer d?nner w?rden. Eine Tendenz, die auch in Rockerkreisen nicht unumstritten ist.

http://www.morgenpost.de/berlin/article9...alen_Krieg.html
25.11.2008 20:20


Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Willkommen auf biker-community.com ~ Memories & more ~ » Allgemeines Biker Forum » Das Forum fuer Motorradclubs » Clubthemen / MC News / Pressemiteilungen » Rockerbanden liefern sich in Berlin brutalen Krieg

Views heute: 100.906 | Views gestern: 63.409 | Views gesamt: 114.712.046


Style © 2008-2024 by Biker-Community.com | Datenschutzerklärung