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 Einen Abend lang alles in echt |
| Autor |
Beitrag |
Katrin
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| Einen Abend lang alles in echt |
   
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"Vorher war ich aufgeregter als in dem Moment, in dem ich oben stand", sagt Nummerngirl Raphaela nach ihrer ersten Runde ?ber den Kampfring bei der ersten Freiburger "Fight Night" (Kampf-Nacht) am Samstag in der alten G?terbahnhofhalle an der Neunlindenstra?e. Und das mag wohl manchem der Beteiligten vor und hinter den Kulissen so gegangen sein. Schlie?lich dr?ngen sich lange Schlangen vor dem Eingang, die an diesem Abend etwas sehen wollen.
Die Hells Angels kommen im Pulk und erhalten relativ geschlossen an der Schlange vorbei Einzug. "Wir sind mit 30 Leuten hier, denn einer von uns sollte eigentlich mitk?mpfen. Dann hat er sich vor zwei Wochen den Arm gebrochen. Aber wir wollten nat?rlich trotzdem gucken", erkl?rt einer von ihnen freundlich, will aber seinen Namen doch nicht in der Zeitung lesen. "Wir wollten endlich mal einen Kampf live sehen, das kriegt man ja sonst nur im Fernsehen", meinen Wassilij und Marek aus Emmendingen. Beide sind 22, CC-Programmierer und Maurer, und wollen selber schon lange einen Kampfsport erlernen, aber das habe "noch nicht so geklappt". Vielleicht bringt ja die Live-Sicht auf die verschiedenen Kampftechniken, die die 20 Aktiven an diesem Abend zeigen, den letzten Ansto?.
Und dann geht es los. Der Moderator stellt die zum Teil auf internationalem Niveau k?mpfenden Akteure aus dem Dreil?ndereck, das Rahmenprogramm und die Veranstalter vor: den WM-Titelanw?rter im Thaiboxen Mentor Krasniqi, der an diesem Abend selbst als K?mpfer in den Ring steigen wird, die Media Konzept GmbH und die Agentur Endless Event haben die Kampfsportgala organisiert und damit offenbar einen Nerv getroffen. Es besteht gro?es Interessse, der Abend ist mit 700 Zuschauern ausverkauft.
Raphaela schwingt sich mit Hilfe ihres Begleiters in den Ring und l?uft unter den Blicken der ?berwiegend m?nnlichen Zuschauer auf langen Beinen und knapp bekleidet durch den Ring. Und diametral zum Anstieg der Gewichtsklasse wird ihre und die Bekleidung ihrer Kolleginnen im Laufe des Abends sogar noch knapper. Und dann kommen die ersten K?mpfer in den Ring. Leichtgewichtig und eher schmal traut man den 20-j?hrigen B?rschchen kaum zu, dass sie sich gegenseitig ordentlich auf die M?tze geben wollen. Aber der erste Eindruck tr?gt. Heftig geht es zu in der 1. Gewichtsklasse, blutende Lippen und geschwollene Augen, es klatscht, wenn Fleisch auf Fleisch trifft ? was man sonst nur im Fernsehen sieht, gibt?s hier in echt, der Eindruck ist gewaltig. Ruck, zuck gehen denn auch die ersten K?mpfe ?ber die B?hne.
Bert Teuchert, selbst titeltr?chtiger Boxer und an diesem Abend Schiedsrichter, leitet die K?mpfe sicher und klar, unbeeindruckt von der Kulisse um ihn herum. Und dass auf der B?hne im Lauf des Abends immer schwergewichtigere Akteure stehen, ficht Teuchert nicht an. Von Freefight bis Thai-Boxing reicht die breite Palette der Kampfarten und entsprechend unterschiedlich ist auch die Art des Pr?gelns. Es darf getreten, geschlagen und geklammert werden. "Es sieht manchmal sehr gewaltt?tig aus?, erkl?rt Daniel Ruf aus Freiburg: "Aber das ist nicht so, es geht vor allem um den technischen und sportlichen Aspekt.? Er ist selbst seit seinem achten Lebensjahr aktiver Freefighter und wie offenbar viele heute Abend vor allem da, um seinen Bekannten Mentor Krasniqi zu sehen. Als dieser in den Ring steigt, erreicht die Stimmung ihren H?hepunkt. Nach dem kurzen, aber spektakul?ren "Promi-Kampf? von DJ Al Kapone und DJ Robert Heart ereifert sich das Publikum bei diesem ersten Hauptkampf des Abends von Krasniqi gegen Senad Hadzic endg?ltig. Lautes Schreien und Pfeifen, einige w?rden wohl am liebsten mitmachen, so der Eindruck. Aber das erledigt Titelanw?rter Krasniqi bereits alleine. Zielsicher schl?gt er auf den anderen ein und zeigt einen spannenden Kampf. Dass der pl?tzlich zu Ende ist, finden manche ein bisschen schade: Aber Hadzic bricht sich bei einem ungl?cklichen Schlag das Handgelenk, muss aufgeben und wird von den drei Sanit?tern, die vorsorglich am Rand des Rings sitzen, versorgt. Die haben abgesehen davon aber einen eher ruhigen Abend. Die paar blutenden Lippen und geschwollenen Augen scheinen f?r Kampferprobte eher Lappalien zu sein, die ohne gro?es Aufheben von den jeweiligen Betreuern selbst versorgt werden.
Dann kommt der zweite Hauptkampf zwischen dem Vizeweltmeister 2007, Sebastian Scheider aus Stra?burg, und dem Weltmeister 2005, Predrag Nicolic aus Rastatt, im Thaiboxen. Die beiden zeigen zwar einen technisch guten Kampf, aber das Publikum ist emotional eindeutig wieder herunter gefahren. Und damit ist der k?mpferische Teil des Abends auch vorbei. Raphaela und ihre Kolleginnen h?llen sich in warme M?ntel. Das restliche Adrenalin der "Fight Night" kann hier nun, wer will, zu Kl?ngen von DJ Heart und Al Kapone abtanzen.
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/...t--8903585.html
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09.12.2008 10:37 |
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