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Zum Ende der Seite springen Herrscher der Stra?e
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Katrin
Biker


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Herrscher der Stra?e Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden         Zum Anfang der Seite springen  Zum Ende der Seite springen

Motorradgangs zeigen sich gern als K?nige des Asphalts. Doch eigentlich f?hren sie ihre Gesch?fte gern im Stillen durch. Aber wenn Bandidos, Hells Angels und Gremium-Leute aufeinandertreffen, sind Gewaltexzesse nicht auszuschlie?en. In Sachsen w?chst die Szene drastisch.

So ziemlich alle, die im Osten Deutschlands auf den Namen Bandidos h?ren, waren letzten Sonnabend wieder in Leipzig. Dunkle Gestalten mit einem Colt und Machete schwingenden Mexikaner auf dem R?cken der Lederweste verschwanden im Stadtteil Leutzsch hinter einem schweren rot-gelben Eisentor. Zuvor gaben einige in den massiven Polizeikontrollen noch Baseballschl?ger und Schlagringe ab. Dann feierten 450 Motorradrocker aus Leipzig, Berlin, Pritzwalk, Cottbus, Magdeburg, Brandenburg und Bautzen ihre ?Red and gold night?. Gegen drei Uhr morgens war der Spuk zu Ende. Diesmal friedlich.


Das wird nicht so bleiben. Im n?rdlichen Zentrum der Stadt, ebenfalls in einer alten Industriebrache, haben sich fast zeitgleich zu den Bandidos im letzten Jahr die Hells Angels niedergelassen. Die nicht minder gro?en, muskul?sen H?llenengel tragen einen gefl?gelten Totenkopf auf der Kutte und sind ebenso martialische Erscheinungen wie die Bandidos. Die Mitglieder beider Clubs k?mpfen um die Herrschaft an Leipzigs Disko-T?ren, eventuell auch im Drogenhandel und Rotlichtmilieu. Insider wissen, dass k?mpfen eher verharmlosend klingt: Sie bekriegen sich regelrecht, wenn sie sich in ihren Revieren bel?stigt f?hlen.
Das klingt nicht nach Motorradromantik. Die spielt bei den Gangs auch h?chstens noch eine untergeordnete Rolle. Von wegen als Easy Rider mit der Harley ?bers Land cruisen und abends mit der Fluppe zwischen den Lippen am Lagerfeuer den Sonnenuntergang genie?en. Freiheit beanspruchen die Bruderschaften vor allem vor dem Gesetz.

Sie sehen sich als Outlaws, die ihre Dinge selbst regeln. Das auch gern mit Waffen. Den blutigsten Rockerkrieg um Gebietsanspr?che f?hrten Bandidos und Hells Angels in den 90er Jahren in Schweden, wo 14 Menschen starben. In D?nemark fochten sie ihre Fehde mit Raketen aus. Aus Deutschland sind diverse T?tungsverbrechen bekannt. So starb bei einem ?berfall auf ein Clubhaus bei D?beln im Februar 2000 der Anf?hrer der Highway Wolves. Im folgenden Prozess outete sich der Pr?sident des Dresdner Gremium MC als Todessch?tze. Ein Jahr zuvor detonierte in Merseburg eine in einem Blumenk?bel vor einer Diskothek versteckte Bombe als Vergeltung f?r einen ?berfall auf eine Motorradgang. Die Hauptverletzte verlor beide Beine. Sie war eine Unbeteiligte. In Th?ringen floss Blut, als Mitglieder des MC Gremium ?ber verfeindete Motorradgangs herfielen. Derzeit tobt der Krieg zwischen den Gangs vor allem in Berlin und Brandenburg. Immer mehr von ihnen lassen sich in Sachsen nieder. Von hier aus wollen sie Osteuropa erobern, wie Kenntnisse der Brandenburger Ermittler besagen. Das Landeskriminalamt Sachsen sieht Leipzig und Bautzen als Hauptstandorte im Freistaat. Mit Abstrichen gebe es auch Aktivit?ten in Dresden und Chemnitz.


Momentan herrscht eine tr?gerische Ruhe. Die Clubs selbst ?u?ern sich nicht in der ?ffentlichkeit. Anfragen bleiben unbeantwortet. Man richtet sich ein, sammelt Leute, zieht zu gemeinsamen Feten wie am Wochenende in Leipzig Anh?nger aus ganz Deutschland zusammen, st?rkt den Korpsgeist. Die Claims werden abgesteckt, Unterst?tzer gesucht. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Chapter genannten Abteilungen von sechs auf sechzehn erh?ht. Die Hauptclubs haben ihre Helferclubs. Hinter den Bandidos stehen die Motorradclubs Diablos, Gringos, Calavera, Warheads und Chicanos. Die Hells Angels werden von den Red Devils unterst?tzt.


In Bautzen haben sich die Cottbuser Bandidos das Clubhaus Yesterday angeeignet. ?Wir wissen von etwa 30 Mitgliedern und werten die Niederlassung als Chapter?, sagt der Polizeisprecher. Zu einem Einsatz r?ckten seine Kollegen bisher aus ? Pr?senz zeigen bei einem Rockertreffen. Vorkommnisse gab es keine. Klar ist den Beamten aber schon: ?Die kommen nicht, weil sie Bautzen so sch?n finden oder weil Elch und Wolf hier leben.?
In Dresden, wo nach dem Prozess gegen den einstigen Gremium-Chef die Szene etwas zum Erliegen kam, sammeln sich die Member wieder. Aus dem extrem umtriebigen Cottbuser Milieu siedelten sich Hells Angels an und werden im Umkreis von zwei Nachtclubs vermutet. Es wird abzuwarten sein, ob sich die einheimischen Gremium-M?nner mit der geballten Faust unter einer Sonne und dem Eisernen Kreuz als Erkennungszeichen die Nachbarschaft gefallen lassen. Denn Nachbarschaft hei?t oft auch Gewinnteilung.

Neben ihrem Dresdner Clubhaus f?hren die Gremiumleute auch eine Niederlassung in Chemnitz.
Richtig brenzlig kann es wohl zuerst in Leipzig werden. ?Ein kleiner Funke reicht aus?, wei? Polizeipr?sident Horst Wawrzynski, dann knallt?s. Sieht man es zynisch, kann man sagen, wenigstens hier stimmt die Motorradsymbolik noch: Auf die Z?ndung kommt es an. Letzten September feierten die Bandidos in Leutzsch, als ?ber hundert Hells Angels die Kneipenmeile Gottschedstra?e abriegelten. ?Ein absolutes Schaulaufen. Die Motorradbanden wollten zeigen, dass sie Herr im Hause sind?, hei?t es aus der Gewerkschaft der Polizei. Die Aktion stand Leipzig nicht gut zu Gesicht. Theaterintendant Sebastian Hartmann erwog, die Vorstellung abzusagen und die ver?ngstigten Zuschauer ?ber den Hinterausgang aus dem Hause zu schleusen, weil vorne dunkle Gestalten in schwarzen Gew?ndern patrouillierten.
Wir hatten die Lage im Griff, signalisiert der Polizeipr?sident. Er war selbst vor Ort, stand mit den Rockern in Kontakt, lie? sie vom Theater abziehen, als der Hilferuf des Intendanten kam. Die Gangs h?tte ihre Wagenkolonne aufgereiht, deshalb sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen, meint Wawrzynski. Doch er wei? auch: ?Der Anblick war martialisch. Dass das Sicherheitsgef?hl der Leute beeintr?chtigt ist, ist nicht zu bestreiten.? Immerhin hielten sich die Gangs bisher an Absprachen. So wurde ihnen klargemacht, dass auf dem Weihnachtsmarkt kein Auftreten geduldet werde. Doch Wawrzynski sagt auch: ?Wir trauen dem Frieden nicht.?


Das liegt an den Allianzen, die die Motorradclubs schmieden ? unheiligen Allianzen. Entsprechende Erkenntnisse liegen der Polizei vor. Es gibt personelle ?berschneidungen mit Hooligans, T?rstehern, ins Rotlichtmilieu, zu Neonazis und Migranten. Alle diese Szenen sind auch untereinander vernetzt. Schillerndstes Beispiel: Artur T., mutma?liche Schl?sselfigur des Leipziger Diskokrieges um die Besetzung strategischer Pl?tze im Drogenhandel, wird dem Motorradclub Chicanos zugeordnet, in dem sich Migranten sammeln. Die Chicanos unterst?tzen die Bandidos und genie?en notfalls wohl auch deren Schutz.
Sachsens Landesamt f?r Verfassungsschutz liegen Anhaltspunkte daf?r vor, dass die rechtsextremistische Szene ?ber Verbindungen zum Rockerclub Gremium MC verf?gte. Bis mindestens ins Jahr 2004 gab es Hinweise auf personelle ?berschneidungen zwischen Personen der verbotenen Skinheads S?chsische Schweiz und Gremium. Obwohl die Rockerszene nicht politisch agiere, sei nicht auszuschlie?en, dass sich dort Rechtsextremisten bet?tigen. Allein f?r die Hooliganszene sch?tzt der Verfassungsschutz den Anteil von Rechtsextremisten auf 15 Prozent.


Einzig die weltweite erbitterte Feindschaft zwischen Bandidos und Hells Angels bietet schon genug Gefahrenpotenzial. Doch wegen der Verschmelzung der Milieus hat man es l?ngst nicht mehr nur mit separaten Ph?nomenen der Rocker oder der T?rsteher oder der Rechtsextremen zu tun. Die Szenen ?berlagern sich, nutzen gegenseitig ihre Infrastruktur, sch?tzen sich und sind extrem homogen. Es l?sst sich schwer vorhersehen, wann wieder F?uste oder auch Kugeln fliegen. Deshalb warnen Experten wie der Brandenburger LKA-Ermittler Michael Gellenbeck davor, mit zu gut gemeinten Deeskalationsabsprachen den Gangs die Hoheit ?ber Stra?e zu ?berlassen. Das kann zu einer Militarisierung des ?ffentlichen Raumes f?hren: Auf der einen Seite die Polizei, auf der anderen die Rocker.
Auch in Leipzig werden Bikertreffen wie am Wochenende jetzt polizeilich streng beauflagt. Pr?sident Wawrzynski zieht offensichtlich die Z?gel an. Wegen Personalmangels und Stellenabbau sind seit knapp einem Jahr zwei Z?ge der Bereitschaftspolizei st?ndig in der Stadt pr?sent. ?Wir werden keine rechtsfreien R?ume zulassen?, k?ndigt der Polizeichef eine harte Linie an. ?Die Analyse, dass eine Gefahr f?r die Allgemeinheit besteht, ist nicht von der Hand zu weisen?, sagt er und spielt erneut auf den kleinen Funken an, der eine verheerende Explosion in die derzeitige Stille platzen lassen kann. Auch das Landeskriminalamt in Dresden warnt, man m?sse jederzeit mit Auseinandersetzungen zwischen den Gangs rechnen. Wann auch immer. Die Rocker k?ndigten ihre Straftaten schlie?lich vorher nicht an. Erst recht nicht gegen?ber der Polizei.


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01.02.2009 12:32 Katrin ist offline E-Mail an Katrin senden Beiträge von Katrin suchen Nehmen Sie Katrin in Ihre Freundesliste auf


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