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Katrin
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das habe ich dort gefunden:

http://www.bikerwelt.at/bszene/index.php

der eine oder andere kennt es wahrscheinlich schon zur gen?ge....ich find es kann trotzdem hier rein, auch wenn es aus ?sterreich ist....viele fragen, viele antworten und ich find, gut getextet.....also wer will, wurschtelt sich mal durch...

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DIE IDEE

Immer wieder werden von Neueinsteigern Fragen zur Bikerszene oder zu MCs bzw. Motorrad-Clubs gestellt. Manchmal tritt damit einer auch voll ins Fettn?pfchen: "Wo kann ich einen R?ckenaufn?her der Hells Angels kaufen?"
Klar - der "Biker-Knigge" wird weder in der Fahrschule gelehrt, noch zum neu erstandenen Motorrad dazugelegt.

Die "Szene" trifft einander auf Bikerfesten und diese sind - gerade f?r Einsteiger - eine gute Gelegenheit, andere Motorradfahrer kennen zu lernen sowie sich wertvolle Tipps f?r Fahrstil, Motorradtechnik und Touren zu holen.

Deshalb m?chten wir hier einen Erkl?rungsversuch starten - aus jener Perspektive, wie Rudi und ich, einst reine Tourenfahrer, unsere ersten Kontakte zur ?sterreichischen Biker-Szene erlebten und was daraus entstand. Und der Peppi ? aber den lernt ihr im n?chsten Kapitel kennen.

Zu dieser "Szene" z?hlen wir motorradfahrende Vereinigungen sowie all jene Motorradfahrer, die sich auf Biker-Events zur sog. "Benzinplauderei" einfinden.

In dieser Biker-Szene gibt es gewisse "Spielregeln", wie sie in jeder gesellschaftlichen oder ethnischen Gruppe, jeder Religionsgemeinschaft oder Sportart zu finden sind. Oft werden die Regeln der Biker-Szene kritisiert und ihnen ihre Existenzberechtigung aufgrund der fehlenden staatlichen Gesetzgebung abgesprochen.

Lasst es mich mit dem Fu?ball vergleichen. Wenn du Fu?ball spielen willst ohne die Abseitsregel beachten zu m?ssen, kannst du das. Du brauchst nur ein paar Gleichgesinnte zu finden, eine sch?ne gr?ne Wiese und los geht's. Allerdings wird euer Team mit dieser Einstellung nie an einem Liga-Spiel teilnehmen d?rfen. In keinem staatlichen Gesetzbuch wirst du finden, dass Fu?ball MIT Abseitsregel gespielt werden muss - das beschloss der Internationale Fu?ballverband anno 1863.

Genauso verh?lt es sich mit den ungeschriebenen Regeln der Biker- und MC-Szene. Wenn du es ablehnst, dich mit ihnen besch?ftigen zu wollen, wenn du sie unsinnig findest oder als Kindergartenquatsch ablehnst, ziehe auf deinem Motorrad ruhig weiter deine Runden durch die Lande - die "Szene" wird dich dabei genauso wenig st?ren, wie du damit die Szene st?rst - aber halte dich fern aus Forendiskussionen, von Bikerfesten und Szene-Mitgliedern. Mach es wie die Fu?ballspieler, die ohne Abseitsregel spielen wollen: Akzeptiere, dass du die bestehenden Spielregeln nicht ?ndern kannst, suche dir eine sch?ne gr?ne Wiese und spiele mit Gleichgesinnten.

F?r alle anderen, die einen Einblick gewinnen wollen, haben wir diese Kapitel geschrieben.

Das immer wieder auftauchende Schlagwort ist "Respekt", was hei?t:
Achtung vor dem anderen haben und ihn so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden will.
Und:
Wer respektiert, missachtet keine Regeln, ob sie ihm gefallen oder nicht.

(Euch geht's gut! Euch erz?hlen wir's! Uns hat es niemand erz?hlt. Wir mussten selbst draufkommen!)


PEPPIS ERSTES BIKERFEST

An einem Freitag im Mai holt sich Peppi, der eben erst den A-Schein gemacht hat, sein neues Motorrad vom H?ndler ab. Samstag Vormittag macht er sich auf zur gro?en Tour, sch?n vorsichtig, immer der Nase nach und alleine, weil er keinen kennt, der auch Motorrad f?hrt.

Auf der Bundesstra?e ?berholt ihn ein Pulk Chopperfahrer, mit langen B?rten, in schwarzem Leder, auf chromblitzenden Maschinen und mit gro?en bunten Bildern auf dem R?cken.
"Das muss ein MC sein", denkt sich Peppi und l?sst ein bisschen im Tempo nach, um sie ja nicht einzuholen. ?ber die hat er was im Internet und in der Zeitung gelesen - aber nix Gutes.

Ein paar Kilometer sp?ter tut dem Peppi schon m?chtig die Linke vom Kuppeln weh und das Kreuz. Kalt ist es auch, aber ein Gasthaus ist nicht in Sicht. Pl?tzlich entdeckt er einen Pfeil am Stra?enrand, der auf einen Seitenweg zeigt und auf dem steht: "Bikerfest". Weil der Peppi jetzt schon gar nicht mehr kann, entschlie?t er sich, dem Pfeil zu folgen. Wohl ist ihm dabei nicht - h?chstwahrscheinlich sind diese rauen Typen von diesem MC auch zu dem Fest gefahren.

Der Weg macht eine Biegung und gibt den Blick auf eine Wiese frei, auf der unz?hlige Motorr?der abgestellt sind. Dahinter Zelte, links dr?ben eine B?hne, B?nke und Tische ?
"Servus!" f?hrt ihn einer von links an, der auch so ein Ledergilet tr?gt wie die, die ihn ?berholt haben, "Willst ein Stamperl?" - "Was kostet's denn?" fragt der Peppi. - "Nix, das geht auf's Haus!" grinst der Typ und h?lt ihm den Begr??ungstrunk hin.

Peppi fingerlt sich den Helm vom Kopf. Brav trinkt er aus. Das Hochprozentige f?hrt ihm durch die Kehle. "Danke", keucht er und reicht das Glas zur?ck. Daf?r dr?ckt ihm der freundliche Kerl nun ein St?ck Holzbrett in die Hand, mit dem der Peppi aber gar nichts anzufangen wei?.

Pl?tzlich steht ein anderer mit Ledergilet vor ihm, der winkt und fuchtelt wild mit den Armen. Langsam kapiert Peppi, dass er sein Motorrad bei den anderen auf der Wiese parken soll. Er macht sich zwar fast ins Hemd bei dem Gedanken, sein niegelnagelneues Radl ?ber unzementierten Boden zu bewegen, aber er probiert's. Ganz langsam. Zuerst geht alles gut, dann schiebt er nach hinten. Da rutscht das Vorderrad in ein Loch. Nix geht mehr.

"Wart", schreit einer. Peppi f?hlt sich nicht betroffen.
Doch der Bursche springt zu ihm, stemmt sich gegen die Front seines Motorrades und schiebt ihn aus der Erdmulde. "So, jetzt passt es", lacht er, greift sich das Brettchen vom Tank und schiebt es unter den Seitenst?nder von Peppis Radl. "Stell ab!" - "Danke!" ruft Peppi, doch sein Helfer hat es nicht mehr geh?rt. Er weist schon die n?chsten Ank?mmlinge ein.

Peppi steigt ab und betrachtet das Brettchen unter dem St?nder. "Der Boden ist noch weich, der St?nder w?rde einsinken", kombiniert er. "Eine feine Sache, so ein Brettchen", stellt er fest und schaut hin?ber zum Festplatz. Hunderte Biker m?ssen es sein, die sich da tummeln. Manche haben Jeansgilets an mit bunten Flicken drauf, manche sind ganz in Schwarz. Und die raue Partie von der Bundesstra?e ist auch da!

Peppi beschlie?t, sich erst einmal die Motorr?der anzuschauen. So viele auf einem Fleck hat er noch nie gesehen! Eines sticht ihm m?chtig ins Auge. Das Chrom blitzt in der Sonne, das Air-Brush schl?gt alles und die hunderttausend Kleinigkeiten ? Ehrf?rchtig geht er n?her. Eine Harley!

"Wow!" entf?hrt es ihm. - "Gef?llt sie dir?" fragt eine Stimme hinter ihm - "Joooo!" haucht Peppi ergriffen, ohne den Blick von dem stolzen Gef?hrt zu wenden. "Die muss ja eine Lawine gekostet haben!"

Erst jetzt wendet er sich zu der Stimme um - und erschrickt. Es ist einer von denen, die ihn vorhin ?berholt haben. Breit wie ein Wandschrank steht er da, eine Narbe am Hirn, dichter Vollbart, ein Bandana mit Totensch?del auf dem Kopf, schwarze Lederkluft mit Nieten drauf und ein Messer im Stiefelschaft.
"Naja", meint der B?rtige leise und beugt sich ein bisschen n?her zum Peppi. "Hast schon recht mit der Lawine, aber als Chefarzt vom Krankenhaus Gro?lauenstein kann man sich das schon leisten, wenn man ein paar Tage eisern spart", st?lpt sich den Helm ?ber, sitzt auf, startet und ist dahin.
"Chefarzt ?", murmelt Peppi verbl?fft. "Ja klar ? eh klar ? eigentlich ?"

Peppi geht hin?ber zum Festplatz, labt sich an Gegrilltem, h?rt ein bisschen zu, was die anderen so plaudern und schaut sich um. Er kommt sich vor wie auf einem anderen Planeten ? oder auf einem Kost?mfest. Er sieht die eigenartigsten Typen, vom ausgemachten Western-Freak, geschm?ckt mit Fuchsschwanz auf dem Jopperl und der Indianerkette um den Hals, bis hin zum Ganz-in-schwarzem-Leder-Biker, dem jeglicher Farbtupfer auf seinem Outfit k?rperliche Schmerzen zu bereiten scheint. Manche von ihnen schauen wirklich Furcht erregend aus, manche echt witzig. Aber er sieht auch welche, die "ganz normal" aussehen - Motorradfahrer wie er mit Sweater und Tourenjacke. Und das beruhigt den Peppi enorm.

Am Nachmittag f?hrt Peppi heim. Er ist ganz stolz, so viele Biker und Radln gesehen zu haben. Und obwohl die alle so wild ausgesehen haben, ist das Festl ganz ruhig verlaufen. Er hat sich auch einen Aufn?her gekauft. "MFG Fliegenbei?er" steht drauf. Zwar wei? er noch nicht wirklich, was er damit machen soll, aber auf den ist er auch ganz stolz.

Was ihm aber nicht aus dem Kopf geht, ist die Frage: "Bin ich jetzt ein Biker, weil ich auf einem Bikerfest war?"



VON BIKERN, ROCKERN UND MOTORRADFAHRERN

BIKER

"Wenn das so ist, m?chte ich nie ein Biker sein!" entr?stet sich Peppi, als er erf?hrt:
"Biker sind eine verschworene Gemeinschaft, wo jeder dazugeh?ren muss, wenn er ein Motorrad f?hrt. Ein Biker hat eine Harley, lange Haare, einen Bart und dicke Muskeln. Er tr?gt ein abgefucktes Jeans-Gilet mit vielen Aufn?hern drauf, eine speckige Lederhose mit dicker G?rtelschnalle und schwere Stiefel. Biker sind harte Jungs, fahren das ganze Jahr, saufen und schrauben viel. Und das Wichtigste: Ein Biker muss immer cool sein!"
(Statements zusammengefasst aus Forumseintr?gen.)

Ungef?hr so sieht auch das medial immer wieder aufgegriffene Bild des Bikers aus oder die Art, wie "ihn" Au?enstehende beschreiben.

Ganz anders die Definition des online-Lexikons wikipedia.de:
"Der Biker ist entweder ein Fahrradfahrer oder ein Motorradfahrer. ? Bike kommt aus dem Englischen und ist die Kurzform von bicycle, was soviel hei?t wie Zweirad. ? Als Biker (Motorradfahrer) bezeichnen sich insbesondere Fahrer einer Harley Davidson."

Langendscheits gro?es Schulw?rterbuch wei? folgendes:
"Bike = Kurzform f?r bicycle, das bedeutet Fahrrad oder Zweirad.
Biker = Zweiradfahrer. Bicyclist oder bicycler = Radfahrer."

Ein "Biker", wie ihn Szene-Interne verstehen, ist etwas ganz anderes. Das Forums-Posting von Pistol Pete auf biker.at trifft es wohl am besten:

"Motorradfahrer ist man, wenn man ein einspuriges KFZ mit mehr als 50 ccm bewegt, Biker ist man im Herzen."

Es ist also nicht das Outfit, eine bestimmte Marke, nicht eine Clubzugeh?rigkeit, nicht die Muskeln oder die Trinkfestigkeit, was einen Biker ausmacht, sondern eine Lebensphilosophie, in der das Motorrad eine Hauptrolle spielt.

Wenn du vom "Biker" sprichst, beachte also, dass es verschiedene Auslegungsm?glichkeiten gibt. Auch die Domain "Bikerwelt" wurde damals im Jahr 2000 unter dem Aspekt "motorisierter Zweiradfahrer" gew?hlt, im Laufe der Zeit begannen wir in unseren Texten jedoch sehr wohl zwischen "Bikern" und "Motorradfahrern" zu unterscheiden.

ROCKER

Definition wikipedia.de:
"Der Begriff Rocker ist englischen Ursprungs, er stand ab den 60er-Jahren abwertend f?r die Mitglieder einer Motorrad fahrenden Jugendsubkultur und ihre Musik.
In Deutschland haben die Mitglieder entsprechender Motorradgruppen den Begriff mit der Zeit in positiver Bedeutung ?bernommen und bezeichnen sich heute selbst so. Im englischsprachigen Ausland gilt der Begriff aber bis heute als abwertend, dort zieht man die neutrale Bezeichnung Biker vor."

Der letzte Satz gilt auch f?r ?sterreich.
Hier sieht man Rocker als Elemente einer Randgruppe, die nicht mit "Motorrad fahren" assoziiert wird.

Also Vorsicht, wo du jemanden als "Rocker" bezeichnest!

MOTORRADFAHRER

Laut einer Umfrage des ?sterreichischen Gallup-Institutes bezeichnen sich Motorradfahrer selbst zu 35 % als "Biker", zu 62 % als "Motorradfahrer" und 3 % "wissen es nicht".
Auch wenn Motorradfahrer in ihrem Negativbild als Raser, Rowdies und Organspender verallgemeinert werden, liegst du immer richtig, wenn du die Bezeichnung "Motorradfahrer" in einem Gespr?ch oder Posting w?hlst. Allerdings fand ich zu diesem Wort auch eine philosophische Betrachtung:

"bin ich als - m e n s c h - der motorrad f?hrt, eigentlich automatisch ein motorradfahrer? w?hrend des motorrad fahrens mag das ja sein, aber bin ich auch ein motorradfahrer, wenn ich gerade auto fahre? ich pers?nlich habe mich noch nie als motorradfahrer bezeichnet, eben nur als jemand, der motorrad f?hrt."
(boxer-forum.de, Schnucke)
14.04.2008 17:01


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Katrin
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PEPPIS WOCHENENDEN

Am n?chsten Bikerfest, das Peppi besucht, ist er mutiger. Er hat schon gemerkt, dass die, die in Gruppen beieinanderstehen und wo MC hinten draufsteht, nicht sonderlich erpicht auf die Gesellschaft eines Frischlings wie ihn sind.
Aber es gibt auf solchen Treffen ja auch noch viele andere Clubs und Freebiker, mit denen man am besten dort ins Gespr?ch kommt, wo die Motorr?der parken. Gemeinsames Bewundern und Nase r?mpfen verbindet - doch sollte man mit dem Ausstallieren vorsichtig sein: Der, mit dem man gerade plaudert, k?nnte der Besitzer des kritisierten Radels sein!

Die "Altspatzen" merken nat?rlich alle gleich, dass Peppi ein Neuling ist, sowohl was die Szene als auch das Motorrad fahren angeht. Sie ziehen ihn manchmal ganz sch?n auf, wenn er etwas fragt. Aber er macht sich nichts draus, lacht mit und bekommt dann immer auch eine "g'scheite" Antwort.

Wenn Peppi einen Tipp bekommt, was seine Fahrtechnik betrifft, hockt er sich gleich am n?chsten Tag auf's Radl und probiert es aus. Das hilft ihm viel, seinen Fahrstil zu verbessern. Er kommt aber auch bald drauf, dass nicht alle Tipps wirklich g'scheit sind.

"Wo 70 km/h angeschrieben sind, musst du auch 70 km/h fahren, sonst behinderst den Verkehr", meint einer. - "Das kann's aber nicht sein", denkt sich Peppi, "dass ich wegen den anderen eine Kurve in einem Tempo fahren muss, mit dem ich noch nicht zurecht komme und die Feldfurchen glatt radiere." Womit er v?llig Recht hat.

Oder ein anderer: "Wenn du mit Halbschalenhelm f?hrst, dann kannst du an der St?rke, wie dir die Fliegen ins Gesicht klatschen, sp?ren, wie schnell du f?hrst. Im Vollvisierhelm hast keinen Bezug zur Umwelt!" - "Wozu habe ich denn einen Tacho?" denkt sich Peppi, sagt laut "Aha!" und f?hrt weiter mit Vollvisierhelm, weil er sich mit dem sicherer f?hlt.

Auf seinem vierten Bikerfest hat Peppi das erste pers?nliche Highlight in seinem Szene-Leben.
"Hallo!" ruft da einer zu ihm hin?ber, st?rzt auf ihn zu und dr?ckt ihm freundschaftlich die Hand. "So sieht man sich wieder! Du warst doch auch bei den Fliegenbei?ern ihrem Festl!"
Peppi war - und ist ganz stolz, dass sich der b?rige Biker an ihn erinnert.

Und das passiert ihm im Laufe des Sommers immer ?fter. Manchmal fragt er auch die Clubs, mit denen er sich gut versteht, so beil?ufig, welche Feste sie in n?chster Zeit ansteuern - und f?hrt dann auch hin. Wenn man schon jemanden auf einem Festl kennt, ist es gleich viel lustiger.



Irgendwann im Juli passiert es. Peppi ist gerade am Parkplatz vom Bikerfest aus dem Sattel gestiegen, da bleibt einer vor seinem, ganz und gar nicht interessanten Radl (findet er, der Peppi) stehen und mustert es mit kritischem Blick.
"Die Gab'l, die g'h?rt tiefer", stellt er fest. - "Glaubst?" fragt der Peppi. - "Jo. Wegen dem hohen Schwerpunkt lenkst schwerer in der Kurve. Wennst den Lenker um einen halben oder einen Zentimeter runtersetzt, kommst leichter in die Schr?glage."
Peppis Gesichtsausdruck ist ein einziges Fragezeichen.
"Hast Zeit?" fragt der Typ, sichtlich ein Freebiker. "Dauert nur ein paar Minuten. Man kann's auch wieder r?ckg?ngig machen wenn's dir nicht taugt."
Das mit dem "r?ckg?ngig" beruhigt den Peppi ungemein. Bevor er etwas sagen kann, schiebt der andere das Motorrad hin?ber in die Scheune, die - zu Peppis gr??tem Erstaunen - eine voll ausgestattete Werkstatt beherbergt.
"Ich mach schnell was", ruft der Gabel-Kritiker einem der Gastgeber zu, der gerade etwas an seinem Bike schraubt. "Derf i eh, g??" - "Jo, Fritzl, geht scho!" sagt der.

Fritzl bockt das Radl auf, l?st die Lenker-Befestigungsschrauben und klopft den Lenker rechts und links gleichm??ig hinunter. Dann misst er den Abstand mit der Schublere nach. "Gleichm??ig 0,9", stellt er fest und schraubt die Schrauben wieder fest.
"So, jetzt fahrst a Runde. Wennst bei einer Tankstelle vorbeikommst, gibst ihr vorne und hinten um 0,3 mehr als im B?cherl steht, dann geht's noch besser", r?t Fritzl - "Luft rein ?", murmelt Peppi, und: "... um 0,3 mehr ...", damit er es ja nicht vergisst.

Tats?chlich, Fritzl hat Recht! Besonders durch die engen Kurven geht sie jetzt viel leichter. An einer Tankstelle gibt er ihr noch Luft. Auch das macht sich bei der R?ckfahrt positiv bemerkbar.

Zur?ck am Platz sucht der Peppi den Fritzl und findet ihn an der Bar.
"Und?" fragt der. - "Super!" grinst Peppi. "Dein n?chstes Bier geht auf mich!"

Der Fritzl ist ein ganz klasser Typ, der auch noch haargenau das gleiche Motorrad besitzt wie der Peppi. Sie verstehen sich auf Anhieb. Er bietet dem Peppi sogar an, mit ihm zu fahren und ihm ein paar Tricks beizubringen.
"Einen Wheely?" fragt Peppi mit leuchtenden Augen. - "Den ?ben wir dann, wenn'st die Kurven g'scheit dapackst", grinst der Fritzl, nimmt ihn bei der n?chsten Tour ins Schlepptau und zeigt ihm erst einmal die richtige Blicktechnik und eine bessere Kurvenlinie.

Peppi ist begeistert. Meistens treffen sie einander, der Fritzl und er, am Samstag bei einem Bikerfest und machen am Sonntag eine gemeinsame Tour. Der Fritzl hat sehr viel Geduld mit dem Peppi - muss er auch, denn was lernt man schon viel in der Fahrschule in den paar Stunden? Und der Peppi ist gl?cklich, weil er schon ein bisschen besser fahren kann und jemanden gefunden hat, der ihm das Motorrad erkl?rt.


EIN TEIL DER (UNGESCHRIEBENEN) REGELN

Nein, ich liste sie hier nicht auf, denn vieles hat ganz einfach mit Respekt, H?flichkeit und Ehrlichkeit zu tun. Doch gerade diese Anstandsregeln sind in unserer Gesellschaft, besonders in der Gesch?ftswelt aber auch privat, m?chtig unter die R?der gekommen. Die Regeln sind uralt. Adolf Freiherr von Knigge hat sie 1788 erstmals aufgeschrieben.

Der Peppi hat gleich auf seinem dritten Bikerfest diesbez?glich eine Erfahrung gemacht, die verdeutlichen soll, was wir meinen:

Peppi hat ein paar ganz besonders sch?ne Radeln entdeckt, die will er unbedingt fotografieren. Dass er so ein rot-wei?es Plastikband ?bersteigt, um n?her ran zu kommen, bemerkt er in seiner Euphorie gar nicht. Gerade als er sich sein Knipserl ans Auge h?lt und zum ersten Mal abdr?cken will, klopft ihm jemand unsanft auf die Schulter.
"Hey, du da!" schnauzt ihn der Biker mit grimmigem Gesicht und einem b?sen Glitzern in den Augen an. "Schleich dich! Raus da aus der abgesperrten Zone!"
Peppi schluckt. "Abgesperrte Zone?" stammelt er versch?chtert. - "Bist blind? Hast das Band da nicht gesehen? Geh! Ab mit dir!"
Tja - dieses rot-wei?e Band!
"Entschuldigung", sagt Peppi, springt gehorsam ?ber die Absperrung und schaut den b?sen Clubmember mit seinem herzigsten Dackelblick an. "Ich hab nicht gewusst, dass das auch f?r Fu?geher gilt. Hab geglaubt, hier soll keiner sein Radl hinstellen oder fahren." - "Abgesperrt ist abgesperrt", erkl?rt ihm der Biker ein kleines bisschen freundlicher. "Halt dich dran!" - "Ich wollt doch nur ein paar Details fotografieren", dackelt der Peppi weiter. "Geh, bitte, darf ich? Von hier aus geht's so schwer!" - "Na gut", meint der B?se und zwinkert ihm zu. "Fotografieren, nix antappen und dann gleich wieder raus!" - "Danke!" strahlt Peppi. "Bist echt a Wahnsinn!"
Da entrutscht dem b?sen Biker sogar ein Grinsen.

Peppis kleines Hoppala - das er mit Bravour geregelt hat - ist ein Paradebeispiel daf?r, wie ein Szeneneuling ins Fettn?pfchen treten kann. Bikerclubs sind gro?artige Gastgeber, die bestrebt sind, alle W?nsche ihrer G?ste zu erf?llen, bei ihren Festen jedoch auch enorm auf die Sicherheit der Anwesenden und auf das gesamte Areal achten m?ssen.

Der Gast befindet sich NICHT in einem Gasthaus oder auf dem Event eines professionellen Veranstalters, sondern auf Privatgebiet. Hier machen die Clubmitglieder honorarfrei in ihrer Freizeit die ganze Arbeit, die sonst von Angestellten, Servicepersonal oder einem bezahlten Reinigungsdienst durchgef?hrt wird. Der Reinerl?s eines Bikerfestes kommt meist der Clubkassa zugute, aus der gesch?pft wird, um z.B. das Clubareal und -haus zu erhalten, oder wird oft auch einem guten Zweck gespendet.

Eine der wichtigsten "Biker-Benimm-Regeln" lautet: Ber?hre keine Motorr?der und mache ja nicht den Kapitalfehler, dich auf eines - ohne den Besitzer vorher zu fragen und seine Zustimmung abzuwarten! - draufzuschwingen.


Wer auf einem Fest die einfachen Regeln des Anstandes verletzt (z.B. Abfall nicht im M?llsack deponiert, sondern irgendwo am Gel?nde fallen l?sst oder Club(haus)ausstattung besch?digt, f?llt sofort ungut auf. Wer dann auch noch behauptet "Ich war's nicht!", f?llt noch mehr in Ungnade.

Jedem vern?nftigen Menschen, so auch Bikern, ist klar, dass einem anderen ein Fehler passieren kann - sich jedoch daf?r nicht zu entschuldigen oder f?r einen Schaden nicht gerade zu stehen, ja vielleicht noch alles abzustreiten und die Schuld einem anderen in die Schuhe zu schieben, steht auf der -Liste der Bikerszene ganz oben.

Wer die Regeln beachtet, f?llt ?berhaupt nicht auf, denn sie sind f?r Biker selbstverst?ndlich.

Benimm dich also wie ein Gast bei guten Freunden, denn du bist es! Befolge die Anweisungen und achte auf das Areal und die Ausstattung!

Wenn dir etwas gegen den Strich geht, handle nicht auf eigene Faust, sondern sprich mit einem Mitglied des veranstaltenden Clubs. Ein Beispiel:

Peppi will auf ein gro?es Bikerfest, aber nur kurz, denn er hat an diesem Tag noch einen wichtigen Termin. Als er am Festgel?nde ankommt, sieht er vom Tor aus am Areal weit und breit keinen Platz, um sein Fahrzeug abzustellen. Alles voll mit Motorr?dern, St?nden, Zelten und Festbesuchern. Irgendwo ganz hinten w?rde f?r sein Radl wohl noch ein Platzerl frei sein, aber sich dorthin durchzuk?mpfen und dann wieder zur?ck, w?rde einiges an Zeit kosten.
"Kann ich auch drau?en auf der Stra?e parken?" erkundigt sich der Peppi deshalb am Einlass, denn er hat bemerkt, dass auf der Zufahrt kein einziges Fahrzeug steht. - "Geht net", antwortet ihm der Verteiler des Begr??ungstrunks. "Die muss frei bleiben, wenn ?was passiert, damit die Feuerwehr oder Rettung durch kann." -
Das sieht der Peppi ein. "Ich muss in einer halben Stunde wieder weg. Geht's nicht doch?" dackelt er wieder einmal. - "Nein, die Stra?e muss frei bleiben. Aber du kannst dich da als erster hinstellen", meint der Bursche am Empfang und schiebt den Tisch ein St?ck zur Seite, "dann kommst schnell wieder raus."
Erleichtert stellt Peppi sein Motorrad ab.
"Da, dein Stamperl!" sagt einer vom Begr??ungskomittee. - "Danke, heute nicht", winkt der Peppi ab. "Ich fahr ja gleich wieder."
Kein Problem. Alkohol zu konsumieren ist nicht zwingend vorgeschrieben und selbst das Begr??ungsstamperl abzulehnen, gilt keinesfalls als Beleidigung des Gastgebers.




MOTORRAD FAHRENDE VEREINIGUNGEN CONTRA FREEBIKER

Peppi sitzt zu Hause am PC und durchst?bert das Internet. Er will mehr wissen ?ber die verschiedenen MCs und Clubs, denn so ganz blickt er sich durch die Flickenwelt der Biker-Szene nicht durch. Da findet er folgendes ?

"MCs" und "alles andere"

In der Biker-Szene gibt es prinzipiell zwei Arten von Motorrad fahrenden Vereinigungen: die MCs (Motorcycle Club, stets aber nur in Kurzform benannt) und "alles andere", was sich - vereinspolizeilich gemeldet oder nicht - gemeinschaftlich unter einem gew?hlten Namen durch die Landschaft bewegt.

In Gespr?chen oder Postings ist es wichtig, auf diesen Unterschied zu achten und nicht mit einer allgemeinen Bezeichnung wie "Club" oder "Verein" alles in einen Topf zu werfen. Ein MC ist nun einmal etwas anderes als "alles andere". Das ist eine Tatsache, an der sich in den n?chsten Jahrzehnten nichts ?ndern wird.

"Alles andere" sind z. B. MFG (Motorradfahrgemeinschaft), MRK oder MRC (Motorradclub, Motorrad-Racing-Club, Motorrad-Reise-Club), MV oder MRV (Motorrad-Verein), MSC, MRSC bzw. MSV (Motorrad-Sportclub bzw. -verein), MSt oder BSt (Motorrad- oder Bikerstammtisch), MRF (Motorradfreunde), BC (Bikerclub), MVC (Motorrad-Veteranen-Club), TFC (Tourenfahrer-Club), CF (Chopperfreunde), MIG (Motorrad-Interessensgemeinschaft) ? der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

"Alles andere" kann gegr?ndet und aufgel?st werden, wie und wann es will, kann aus mindestens zwei Personen bestehen ( - siehe MFG WWW, die wohl kleinste Fahrgemeinschaft ?sterreichs, kleiner d?rfte sie wirklich nicht mehr sein), kann einander treffen wo und wie unregelm??ig es will, braucht kein Clubhaus, kann sich Regeln aufstellen oder nicht und kann neue Mitglieder gleich als Vollmitglied aufnehmen.

All diese Freiheiten sagen jedoch nichts ?ber den pers?nlichen Zusammenhalt oder die intensiven Freundschaften in dieser Gruppe aus oder wie leicht es ist, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Es kann eine ganz lockere Vereinigung sein oder eine mit einer Vereinsstruktur, die nahe an die eines MCs herankommt.

Und so frei es bei "allen anderen" auch zugeht, eines darf so eine Motorrad fahrende Gemeinschaft genauso wenig wie ein Freebiker: Sich einfach ein dreiteiliges R?ckencolour aufn?hen und damit in der ?ffentlichkeit herumfahren.

Die Gr?ndung eines MCs ist eine langwierige Angelegenheit. Er muss in ?sterreich aus mindestens 6 m?nnlichen Mitgliedern bestehen und er sollte bestrebt sein, sich ein eigenes Clubhaus zu schaffen und zu erhalten. Man trifft einander verpflichtend zu festgesetzten Zeiten, manchmal sogar mehrmals in der Woche. Au?erdem sind noch andere, mehr oder weniger streng gehandhabte Regeln einzuhalten, was wiederum damit zusammenh?ngen kann, ob sich der MC mit einer Dachorganisation zusammengeschlossen hat.

Unter den MCs gibt es manche, die keinen gro?en Wert darauf legen, mit "Szene-Frischlingen" in Kontakt zu treten. Andere wiederum sind sehr offen und freuen sich, wenn neue G?ste in ihr Clubhaus kommen.
Einem MC einfach beizutreten, ist nicht m?glich, denn dazu ist eine oft mehrj?hrige "Probezeit" zu absolvieren.

Ein MC ist eine ganz eigene Gruppe von Bikern, die das Motorrad fahren + das Clubleben in einer Einheit zu einem der wichtigsten Dinge, wenn nicht sogar zu dem Wichtigsten in ihrem Leben erkl?rt haben. Ihre Lebensphilosophie zu verstehen, ist besonders f?r einen Szene-Neuling fast unm?glich.
Deswegen bleiben sie gerne unter sich, vor allem in ihrem Clubhaus, aber auch auf Bikerfesten.

Trotzdem ist es durchaus m?glich, die Members eines MCs n?her kennen zu lernen, wenn man sich vorab ?ber die Gepflogenheiten und Regeln der Szene informiert, sie respektiert (was nicht hei?en muss, dass man sie pers?nlich f?r gut befindet) und mit einer gesunden Portion H?flichkeit an sie herantritt (was eigentlich selbstverst?ndlich w?re).

Wer macht was?

Sowohl in Clubs als auch bei MCs gibt es ?mter (im Vereinsgesetz "Organe" genannt), also Aufgaben, die bestimmte Mitglieder ?bernehmen, bei denen sie jedoch von allen anderen Mitgliedern unterst?tzt werden.





Der Pr?sident (auch Pr?si, Pres o.?.) ist Gesamtkoordinator mit gewissen F?hrungsaufgaben und Ansprechpartner f?r alles, was den gesamten Club oder MC betrifft.
Der Vicepr?sident (oder Vice) ist sein Stellvertreter.
Der Secretary ist f?r den Schriftverkehr, f?r Protokolle und im Fall der F?lle auch f?r die Medienbetreuung zust?ndig.
Die Sergeant at Arms (Security) ist f?r die Sicherheit zust?ndig, sei es am Platz, im Clubhaus oder auf Tour.
Der Road Master oder Road Captain ist f?r die Planung und Durchf?hrung von Touren verantwortlich und f?hrt im Konvoi meist an erster Stelle. Willst du bei einer gemeinsamen Ausfahrt mitfahren, ist er der Ansprechpartner f?r all jene, die noch nicht so gut mit dem Motorrad umgehen k?nnen. Erfahrungsgem?? reiht er Neulinge gleich hinter sich ein, um das Tempo der Gruppe an das des schw?chsten Fahrers anpassen zu k?nnen.
Der Kassier (auch Treasurer) verwaltet Einnahmen und Ausgaben und hat ein kr?ftiges Wort mitzureden, wenn Ausgaben geplant werden.
Ein Member ist ein Mitglied.

Manchmal, meist bei MCs, kommen noch zwei Positionen dazu:
Die des "Hangaround", die erste Stufe, um Mitglied zu werden und der "Prospect", der meist ein unvollst?ndiges Colour am R?cken tr?gt. Beide haben noch keine Entscheidungs- oder Auskunftsbefugnis, was Fragen zum Club angeht.


Freebiker

In ?sterreich gibt es ca. 300.000 Motorradfahrer. Zirka 6 % sind bei einer Motorrad fahrenden Vereinigung. Alle anderen sind sog. "Freebiker". Die meisten wissen es nicht einmal.

Die Urform des Freebikers ist der Alleinfahrende, der auf seinem Motorrad das Land durchstreift, frei zu rasten und zu ruhen, wo es ihm gef?llt und frei zu fahren, wohin es ihn d?nkt, ohne an andere Motorradfahrer gebunden zu sein und mit ihnen R?cksprache halten zu m?ssen.

Besucht so ein Freebiker ein Bikerfest, sollte er auch als solcher erkennbar sein. Findige Gesch?ftsleute kreierten zwei Aufn?her, geschwungen wie ein Band. Das eine tr?gt den Schriftzug "Freebiker" und das andere den Namen des Landes, in dem der Tr?ger beheimatet ist (also z.B. "Austria" oder "Germany").
N?ht man die beiden auf den R?ckenteil einer Jacke oder Weste, bleibt dazwischen gen?gend Platz f?r einen starken Tigerkopf, Adler oder ?hnliches Getier, welche der Handel ebenfalls anbietet.

Diese Art der Freebiker-Beschriftung ist von der Szene nicht gerne gesehen. Die Sache ?hnelt zu sehr dem dreiteiligen R?ckenschmuck der MCs. (Mehr dar?ber im Kapitel "Kutte").
Auch einen Club zu gr?nden, der das Wort "Freebiker" im Namen tr?gt, ist ein Widerspruch in sich selbst. Denn: Was sind sie nun? Freebiker oder ein Club?

Also: Wer sich als Freebiker in der Szene deklarieren will, greife nicht zu den Angeboten des Handels, sondern mache das auf eigene, freie, selbst gestaltete Weise.


Oder: Komm in deiner normalen Motorradfahrer-Kluft, sei sie aus Textil, Leder, ein- oder mehrteilig. Jeder wird dich auch ohne buntem Jeans-Jackerl willkommen hei?en, wenn du dich gem?? der (ungeschriebenen) Regeln verh?ltst.
14.04.2008 17:02


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Katrin
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MCs

Um diese Art Motorrad fahrender Vereinigungen ranken sich wohl die meisten Ger?chte und G'schichterln, in denen immer wieder von Alkohol, Gewaltbereitschaft, Gebietsanspr?chen und auch vom ber?hmten "Bauchstich" die Rede ist, den "einer verpasst bekommt, wenn denen was nicht passt". Der nur oberfl?chlich oder gar nicht recherchierende Journalist assoziiert auch noch damit: "Hells Angels, Bandenkriminalit?t, Rauschgift, Waffen und Prostitution".

Der rollenden Woge mangelhafter Recherche ist kein Damm gesetzt. Immer wieder werden in den Berichten der Tageszeitungen ?ber MCs Vorf?lle in weit entfernten L?ndern aus lang vergangener Zeit in die Gegenwart und in die lokale Berichterstattung mit eingestrickt. Manchmal schwappen die gefundenen Schlagworte auch gleich auf die gesamte Gruppe der Motorradfahrer ?ber.
Alleine die Auswahl von Fotos zu Berichten zeugt davon, wie uninformiert so mancher Journalist ist, womit aber dem "Otto Normalb?rger" ein falsches Bild der Motorradfahrer sowie der Szene vermittelt und weiter manifestiert wird.

Im Gegensatz dazu das Beispiel einer absurden Verniedlichung - das Foto mit den beiden im Wollwesterl steht im krassen Gegensatz zum Text:

"Trotz Regen fand die geplante Motorrad-Demo vom Praterstern durch Wien statt. Im Namen der 50.000 Wiener Motorradbesitzer k?mpft die parteiunabh?ngige Plattform f?r eine Ben?tzungserlaubnis der Busspuren f?r Motorr?der und Wechselkennzeichen f?r Bike und Auto."

An jenem Tag hatte es 8? C bei str?mendem Regen. In diesem "Aufzug" w?ren die beiden vom Foto am 12.10.2002 keinen Kilometer weit gefahren! Journalistische Mi?-Recherche par excellence!



Zur?ck zu unseren MCs und den ihnen immer wieder zugeschobenen negativen Eigenschaften.
Grunds?tzlich ist ein MC eine Vereinigung von Menschen mit gemeinsamen Interessen wie jede andere und genauso kriminell veranlagt wie der Kleing?rtnerverein, der Sch?tzenverein oder der Hundeabrichterverein.

Der Unterschied zu "anderen Motorrad fahrenden Gruppen" liegt in ihrer Lebensphilosophie, deren Wurzeln irgendwo in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA liegen. Irgendwann in den 70er Jahren keimte auch in ?sterreich die Motorrad-Szene, weitaus anspruchsloser und weniger-kubikiger als heute. Der MC ist f?r das Mitglied eines der wichtigsten Dinge in seinem Leben, wenn nicht das Wichtigste. "Member" wird man nicht in ein paar Minuten oder indem man das Beitritts-Formular ausf?llt.

Was geht da hinter verschlossenen T?ren ab?

Die Mitglieder "anderer Vereinigungen" treffen einander oft in Gastst?tten und Besucher sind an ihren Clubabenden - auch wenn diese in einem Clubhaus stattfinden - meist gerne gesehen und willkommen. In die Clubh?user mancher MCs sind nur an wenigen Tagen im Jahr "all Biker welcome". Das Clubhaus eines MCs ist kein Wirtshaus, wo jeder ein und ausgehen kann, sondern ein privater Bereich, den sich seine Mitglieder mit viel M?he geschaffen haben und gemeinsam erhalten. Um Voranmeldung wird gebeten.

Nehmen wir sie als Vergleich, die fesche Nachbarin, die vor ein paar Tagen ins Haus eingezogen ist. Bei ihr kannst du auch nicht einfach in die Wohnung gehen und guten Tag sagen. Genau wie bei der Nachbarin stellt man sich einem MC erst einmal auf neutralem Boden vor - bei der Nachbarin empfiehlt sich das Stiegenhaus, bei einem MC ein Bikerfest. Wenn man einander des ?fteren begegnet ist, erfolgt irgendwann eine Einladung in die eigenen R?umlichkeiten - oder auch nicht. Wie bei der feschen Nachbarin.

Frauen k?nnen nicht Mitglied bei einem MC werden

Stimmt! Diese Tatsache assoziiert der Unwissende jedoch mit: "Frauen haben im Clubhaus nichts verloren, nur wenn ein Festl angesagt ist, d?rfen sie Dienst schieben."
Das ist nicht wahr! Unseren Beobachtungen nach haben wir sehr wohl die Frauen und Freundinnen der Members in den Clubh?usern angetroffen. Sie waren keineswegs zur Putzarbeit verdonnert und aus der M?nnergemeinschaft ausgeschlossen, sondern sa?en mitten in der Runde und plauderten mit.
Allerdings gibt es Abende, an denen die M?nner lieber unter sich sind, speziell dann, wenn Club- oder Szene-Internes auf der Tagesordnung steht. Das m?ssen die weiblichen Wesen akzeptieren!

Ganz selten aber doch gibt es MCs, bei denen Frauen vollwertige Mitglieder werden k?nnen. Diese Frauen fahren selbst und haben dieselben Rechte und Pflichten wie jedes m?nnliche Mitglied. Ihnen wird nichts geschenkt und sie m?ssen in jeder Situation "ihren Mann stehen". Viele MCs akzeptieren allerdings keine Frauen als MC-Member, was zur Folge hat, dass die MCs mit Frauen als Mitglied nicht ?berall gerne gesehen sind. Damit m?ssen sie leben.

Verwirrend? Nein. Dieses Beispiel zeigt am besten, wie unterschiedlich die (ungeschriebenen) Regeln der MCs regional oder ideell gehandhabt werden k?nnen. Manche akzeptieren die gesellschaftlichen Ver?nderungen unserer Zeit, andere halten an fest verwurzelten Traditionen fest.

MCs und ihr Revier

Die Heimat eines MCs endet nicht an der Grenze seines Clubareals, sondern geht noch ein gutes St?ck dar?ber hinaus. Oft ist daher vom "Gebietsanspruch" die Rede.

Vergleichen wir es mit einem Kleing?rtner, der im Kleingartenverein eine Parzelle belegt hat. Damit erfreut sich der Mann nicht nur, in seinem eigenen kleinen Reich in der Sonne liegen zu k?nnen, er hat sich damit auch eine Menge Arbeit aufgehalst. Es muss gepflanzt und gepflegt werden, er hilft den B?umen gerade zu wachsen, bringt seine Rosen zum Bl?hen und sorgt daf?r, dass seine Pflanzenpracht nicht von Sch?dlingen vernichtet oder vom Unkraut ?berwuchert wird.
K?mmert er sich nicht um seinen Garten, wird sich alsbald der Vorstand des Kleingartenvereins bei ihm einstellen und ihn zur Arbeit auffordern oder ihm nahe legen, seine verkommene Parzelle an jemanden anderen abzugeben.

Genauso verh?lt es sich beim MC. Wie beim Kleing?rtner sind ihr Gebiet und ihre Arbeit darin nicht durch staatliche Gesetzgebung geregelt, sondern durch die Regeln der MC-Szene. Einen MC gr?ndet "man" nicht einfach. Die Gruppe Biker, die den Status eines MCs anstreben, haben eine je nach Region unterschiedliche Probezeit zu absolvieren. Klar, dass sie dann, wenn sie - ev. nach mehreren Jahren - als MC anerkannt wurden und mit Stolz das dreiteilige Colour auf ihrem R?cken tragen, darauf achten, dass sich in ihrer Umgebung nicht ein Gr?ppchen Motorradfahrer einfach als MC bezeichnet, ohne den m?hsamen Weg beschritten zu haben.

Zu den Aufgaben eines MCs geh?rt auch, guten Kontakt zur umliegenden nicht-Motorrad-fahrenden Bev?lkerung aufzubauen und ihnen klarzumachen, dass "die W?lden mit ihrer Maschin" heutzutage nicht mehr "die B?sen" sind. Immerhin stammen 44 % der Motorradfahrer in ?sterreich aus der h?chsten Einkommensklasse. Es ist also gut m?glich, dass dein Hausarzt, ein Prominenter, der Direktor deiner Bank oder der Chef des Supermarktes Member eines MCs (oder eines Biker-Clubs) ist.

MCs sind anderen Motorradfahrern, die fortan unter gemeinsamen Namen und/oder Logo fahren wollen, gerne behilflich, ihre Fahrgemeinschaft szenekonform zu gr?nden.

MCs wissen gerne, wer sich gerade in ihrem Gebiet aufh?lt
(Gilt nicht f?r Freebiker!)

Es ist eine Tatsache unserer Gesellschaft - und das ist ganz generell gemeint - dass sich viele Menschen dort, wo sie nicht zu Hause sind, anders, oftmals z?gelloser benehmen als in ihrer Heimat. Oft geh?rt: "Wir fahren gemeinsam auf Urlaub und dann lassen wir 14 Tage die Sau raus!" Manche Ferienorte (z.B. der ber?hmte Ballermann) haben sich auf solche "S?ue" spezialisiert - manche Gebiete bevorzugen ruhigere G?ste. Ist die Sau - egal wo - erst einmal losgelassen, kann sie leicht ein ungewollt unkontrolliertes Eigenleben entwickeln, was oft ungute Folgen nach sich zieht.

Auch Kuttentr?ger sind nur Menschen und nicht vor der "wild gewordenen Sau" gefeit. F?r die breite Bev?lkerung waren es dann "die verr?ckten Biker mit dem R?ckenabzeichen". - "Was f?r eines?" - Das kann sp?ter keiner mehr genau beschreiben. Die Exekutive klopft nat?rlich erst einmal bei den regional ans?ssigen "Abzeichen-auf-dem-R?cken-Tr?gern" an und verd?chtigt diese. Klar, dass die lokalen MCs deshalb gerne wissen m?chten, welche anderen mit bunten Bildern am R?cken in ihrem Gebiet unterwegs waren und sind und wer ihren m?hsam aufgebauten guten Ruf mit Hilfe der "entkommenen Sau" zunichte gemacht hat.

Das "Anmelden" eines Aufenthaltes bei einem MC ist f?r MCs und andere Fahrgemeinschaften in ?sterreich kein Problem, ja sogar manche in der Szene gut bekannte Freebiker k?ndigen gerne ihren Aufenthalt beim "zust?ndigen" MC des Zielgebietes an. Mit einer herzlichen Einladung zum n?chsten Clubabend ist zu rechnen. Je nach M?glichkeit und pers?nlicher Sympathie erweitert sich die Einladung im Clubhaus zu n?chtigen oder bei der Quartiersuche behilflich zu sein bzw. eine gemeinsame Landschaftsbesichtigung auf Insiderstrecken zu unternehmen. Es ist wie bei einer gro?en Familie, in der sich alle gut verstehen und in der Gastfreundschaft gro? geschrieben wird - nach den Berichten, die in der Tagespresse ?ber MCs erscheinen, f?r einen Au?enstehenden wohl unverst?ndlich.

Sollte es dich interessieren, wer f?r welches Gebiet zust?ndig ist und h?ttest du gerne die Landkarte, auf der das eingezeichnet ist ? die gibt es nicht!

Wenn's einmal kracht

Es w?re falsch, ein v?llig rosarotes Bild der ?sterreichischen MC-Szene zu malen. Nat?rlich gibt es auch Streitigkeiten in der gro?en Familie, wie es sie in jeder anderen Familie auch gibt. Sie arten in ?sterreich jedoch nicht in Bandenkriege aus, sondern werden hier an manchmal sehr kleinen, manchmal aber auch sehr gro?en runden Tischen zu l?sen versucht. Hier wirken fallweise auch ?berregionale Dachorganisationen (wie z.B. ?BU oder BNN) mit, bestrebt den Frieden unter Motorrad fahrenden Vereinigungen wieder herzustellen.
Oder: Man l?sst die Sache auf sich beruhen, grummelt zwar dar?ber und geht sich k?nftig aus dem Weg.

MCs und ihre Zeitgenossen

Alleine die Tatsache das Mitglied eines MCs vor sich zu haben, scheint manche Menschen zu provozieren: in der virtuellen Welt genauso wie in der realen. Die Angriffe einiger Unverbesserlicher und Unbelehrbarer bleiben nie aus, wenn die Lebensphilosophie oder die Regeln der MCs zum Thema werden.
Dabei finden sich in der ?sterreichischen MC-Szene einige, die sich der Aufkl?rungsarbeit widmen. Bei ihnen kann sich jeder Au?enstehende - egal ob Motorradfahrer oder nicht - erkundigen, wenn er etwas wissen will und das auf ernsthafte, nicht provokante Art erfragt.




In einer Zeit, in der die EU bestrebt ist, die Gleichstellung von Mann und Frau zu forcieren, bleibt von emanzipierten Freebikerinnen der Ruf nach Frauen-Clubs und die Frage nach mit Memberinnen besetzten MCs nicht aus.

Z?cken wir also den Taschenrechner:
Von den ca. 300.000 ?sterreichischen MotorradfahrerInnen sind ca. 40.000 Frauen. 6 % der 300.000 MotorradfahrerInnen sind in einer Motorrad fahrenden Vereinigung. Theorietisch m?ssten das also 2.400 Frauen sein.
Diese dividieren wir durch 9, kommen auf jedes Bundesland rd. 266 Frauen in MRCs.
Ziehen wir von den ca. 1.000 in ?sterreich bestehenden Motorrad fahrenden Vereinigungen ca. 150 MCs ab, kommen - rein rechnerisch - auf jede "andere Vereinigung" rd. 3 selbstfahrende Frauen.

Frauen kommen nach den Erz?hlungen, die wir geh?rt haben, haupts?chlich ?ber ihren Mann oder Freund zum Motorrad, zuerst meist mit- und sp?ter selbstfahrend. Also: Wenn schon in einem Club, dann in jenem, in dem auch der Partner f?hrt.

Uns sind gerade drei Frauen-Clubs in ?sterreich bekannt (sollte es noch andere geben, schickt uns bitte ein Mail!): Die "Ladies of Harley" (eine Untergruppe der HOG), die "Speed Cats Vorarlberg" und die "Motorradlhexen". Sie rekrutieren ihre Mitgliederinnen aus mehreren Bundesl?ndern.

MCs sind im Gegensatz zu "allem anderen" reine M?nnersache - das war schon so, lange bevor die EU beschloss, dass k?nftig auch M?nner Windeln wechseln und den Haushalt machen sollen.

Noch um 1900 verweigerte man(n) den Frauen das Wahlreicht - unvorstellbar, dass eine Frau eine Stimme haben k?nnte! Genau so unvorstellbar ist f?r die ?BU sowie f?r viele MCs in unseren Tagen ein Frauen-MC. Nehmen wir - nat?rlich rein fiktiv - an, einige Damen, die die bereits angesprochene Lebensideologie in ihren Herzen tragen, w?rden es tats?chlich schaffen, als Anw?rter f?r einen Frauen-MC akzeptiert zu werden. Dann m?ssten sie als emanzipierte Frauen neben Power-Job, Familienmanagement, Aufzucht des Nachwuchses und effizienter Haushaltsf?hrung auch noch Motorrad fahren und gewillt sein, in all das ein zeitaufwendiges Leben als MC-Memberinnen zu integrieren, ein Clubhaus zu schaffen und zu erhalten, einander mehrmals in der Woche zu treffen und andere MCs zu besuchen bzw. Besuche zu empfangen.

Die optimale Frauen-MC-Frau m?sste also Single und kinderlos sein, gut verdienen, sehr selbst?ndig und technisch sowie handwerklich versiert sein oder einen Partner haben, der s?mtliche h?usliche Arbeiten zu ihrer Zufriedenheit erledigt, sich um die Kinder k?mmert und nichts dagegen hat, dass er sein Weibchen kaum mehr zu Gesicht bekommt.
Mag sein, dass es unter den ca. 40.000 Motorradfahrerinnen in ?sterreich eine Handvoll davon gibt, nur sind die h?chstwahrscheinlich regional so weit verstreut, dass das mit dem "mehrmals in der Woche treffen" wieder nicht hinhaut.

Also packe ich den Taschenrechner wieder weg und erkenne mit Stolz, dass ich als selbstfahrende Szene-Motorradfahrerin zur Minderheit einer Minderheit in einer Minderheit geh?re und mich als Pionierin im 21. Jahrhundert betrachten kann, wie es die selbstfahrenden Frauen immer schon waren, seit 1885 Gottlieb Daimler das erste Motorrad aus der Werkstatt schob. Und daran werden so schnell weder gleichberechtigende EU-Richtilinien noch die Emanzipationsbewegung etwas ?ndern.


DIE KUTTE

Beispiel 1:
Motorradfahrer in Kutten-Besitzeuphorie besucht Online-Shop, klickt auf "Ledergilet" + Gr??e, ackert sich durch hunderte Spr?che- und Markenaufn?her, klickt da und dort, bis alsbald 20, 30 Aufn?her (von "Sumsen ist buper, schicken ist f?n" bis "Kampftrinker Leistungsklasse" beisammen sind, schickt die Bestellung ab, wartet, bis das Paket eintrudelt, klebt die Aufn?her auf und fertig ist die Bikerkutte.

Beispiel 2:
Ein Motorradfahrer besucht einige Bikerfeste, ersteht dort - sofern sich nette Kontakte zu den Clubmitgliedern ergeben - ein Freundschaftspatch des gastgebenden Clubs, sammelt diese, trennt dann, wenn er den Haufen f?r w?rdig h?lt verarbeitet zu werden, aus einer Jeansjacke ?rmel und Kragen ab und n?ht die Aufn?her mit alsbald blutigen Fingerspitzen auf. Als Kr?nung bastelt er sich noch ein Namensschild und befestigt es mit zwei Schraubnieten. Und weil seine Freundin so gut sticken kann, bittet er sie, ein Bild seines Motorrades auf den R?ckenteil zu zaubern, was sie auch gerne tut.

Zwei Extrembeispiele, die den tieferen Sinn einer Kutte verdeutlichen sollen:

Sie ist die Visitenkarte bzw. ein Spiegelbild ihres Tr?gers.

Stell dir vor, du begegnest den beiden Kuttentr?gern aus den obigen Beispielen - ?ber sie darfst du dir nun selbst ein Urteil bilden.


Wie viele dieser kleinen Aufn?her jemand auf seine Kutte draufmacht, bleibt ihm selbst ?berlassen. Die Anzahl ist nicht ma?geblich.
Oft findet man vorne, meist links, den Vor- oder Spitznamen, auf Stoff gestickt oder auf einem kleinen Metallschild.
Auf den Kutten von MC-Members finden sich oft gar keine Freundschaftspatches, sondern nur ihr R?ckencolour und an der Vorderseite ev. der Name sowie die Funktion im MC.

W?hrend im deutschsprachigen Raum die Kutte haupts?chlich mit Aufn?hern geschm?ckt wird, sind im Rest der Welt Pins verbreitet. In Griechenland z.B. tragen lediglich die Member der acht MCs eine Lederweste mit einem einteiligen R?ckencolour. Ein Jeansgilet mit bunten Patches darauf, ist dort v?llig unbekannt.

Wenn die Kutte auch gr??tm?glichen Spielraum zur freien Entfaltung zul?sst - auf unseren finden sich z.B. auch Aufn?her unserer liebsten Urlaubsorte in Griechenland, auf anderen sahen wir Air-Brush-Bilder, die den Spitznamen ihres Tr?gers symbolisieren; auch Aufn?her von Veranstaltungen oder Motorradfahrer-Vertretungen wie z.B. Toy Run oder Plattform Motorrad sind legitim; es steht jedem frei, ob das Gilet aus Jeansstoff oder Leder ist - ist eine wichtige Regel zu beachten:

Ein dreiteiliges R?ckencolour ist den MCs vorbehalten!



Motorradfahrer ohne Clubzugeh?rigkeit, sog. "Freebiker", die ein solches nachahmen, indem sie oben den (k?uflich erwerbbaren) Schriftzug "Freebiker" aufn?hen, in der Mitte einen Riesenaufn?her (z.B. einen Tigerkopf, ein Adler oder ein Rindersch?del) und darunter eine Landesangabe (z.B. "Austria" oder "Germany") sind mancherorts absolut nicht gerne gesehen, ja sogar ausdr?cklich unerw?nscht.

Denn: Wozu braucht ein Freebiker ein dreiteiliges Colour, um sich als Freebiker zu deklarieren, wenn man jeden Freebiker gerade daran erkennen sollte, dass er kein dreiteiliges Colour am R?cken tr?gt?

Es ist schon eine merkw?rdige Sache mit diesen derartig beschrifteten Freebikern, denn auf so manchem Bikerfest hatte man in den letzten Jahren den Eindruck, dass der "MC Freebiker Austria" mit 100 Mann geschlossen angereist w?re! (Dabei gibt es den gar nicht!)

"Nur der Gesetzgeber kann mir vorschreiben, was ich mir beim Motorradfahren anzuziehen habe und wenn ich nicht fahre, kann ich anziehen, was ich will", h?re ich da einen protestieren.

In jeder Gesellschaft gibt es Bekleidungsvorschriften, die nicht vom Staat geregelt sind. Eine Bankangestellte wird nicht im bodenlangen, strassgeschm?ckten Abendkleid ? la Kaiserin Sissi am Kassenschalter anzutreffen sein. Eine Anwaltssekret?rin hat nicht im Bikini in der Kanzlei zu erscheinen. Der Pelzmantel ist im Freibad bei sommerlicher Hitze genauso wenig angebracht wie der Mechaniker-Overall im OP-Saal bei chirurgischen Eingriffen, w?re er auch noch so steril.

Wenn du eine Bank mit Sturmhaube betrittst, weil dir kalt ist, wirst du Probleme bekommen. Willst du auf der Rennstrecke eine Runde im Tourengewand oder im T-Shirt drehen, gibt es Probleme. Es kann auch zu Problemen kommen, wenn du mit dem Helm am Kopf an die Tankstellenkasse trittst oder mit der krachledernen kurzen Lederhose, die eigentlich ein tief traditionell verwurzeltes Bekleidungsst?ck ?sterreichs ist, vor Gericht erscheinst.

Genauso ist es in der Biker-Szene. Und wer so etwas Dreiteiliges am R?cken tragen darf, bestimmen eben die MCs.

Was wiederum aber alles nicht hei?t, dass sich eine "andere Vereinigung", also z.B. eine MFG oder ein BSt einfach eben einen nur einteiligen gro?en R?ckenaufn?her auf die Kutte heften kann. Hier gilt ebenfalls: mit benachbarten MCs sowie mit dem ?BU-Landessprecher, ev. auch mit einer ?berregionalen Dachorganisation absprechen. Erst wenn dieser Parcours absolviert ist, darf das neue Patch samt Angabe, wo es getragen werden soll (z.B. R?cken, ?rmel, Kutte vorne, T-Shirt) einer Zeitschrift zur Ver?ffentlichung geschickt und zur Information an alle MCs, Clubs und Freebiker weitergegeben werden.

Will sich eine "andere Fahrgemeinschaft" diesen Aufwand ersparen, pr?sentiert man das Logo in einer Zeitschrift, tr?gt es als einteiliges ?rmelst?ck oder l?sst sich T-Shirts mit dem Logo auf der Brust machen - allerdings erst, wenn ?ber die Ver?ffentlichung in der Zeitschrift kein Einspruch gekommen ist!

"Warum bestimmen gerade die MCs?" h?re ich eine bissige Stimme aus dem Hintergrund (nein, net der Peppi, der h?rt aufmerksam zu!). "Sind die MCs etwas Besseres? Und wie sieht das ?Problem' dann aus? Eine auf's Maul und Bauchstich?"

MCs l?sen Probleme genau wie andere - wie der Chef der Bank, der Rechtsanwalt, die Rennstreckenaufsicht oder die Polizei - durch Kommunikation.

Allerdings gibt es auch noch andere M?glichkeiten (hier frei erfunden, aber durchaus realit?tsnahe) ?

Stell dir vor, an einem br?tend hei?en Sommertag hat ein Motorradfahrer in einer einsamen Gegend eine Panne. Kein Handy mit, nichts zu trinken, weit und breit kein Haus. Er br?uchte nur eine Schraube oder ein St?ck Draht, um wieder flott zu sein. Eine Gruppe Biker, die zuf?llig vorbeikommen, bemerken ihn, halten an und wollen helfen. Da sehen sie, dass der Liegengebliebene ein dreiteiliges Freebiker-Colour am R?cken tr?gt. Sie kl?ren ihn auf, doch er meint nur: "Des is ma wurscht! Keiner schreibt mir vor, was ich mir auf den R?cken n?h'! Ich brauch a Schraub'n oder an Draht!"
Die szeneorientierten Biker, von denen jeder das Ben?tigte dabei hat, zucken mit den Schultern, schwingen sich in die S?ttel und fahren weiter.

Oder:

Die (ebenfalls frei erfundene) MFG Freebiker, die sich standhaft weigert, ihren dreiteiligen R?ckenaufn?her aufzugeben, veranstaltet ihr erstes Fest. Sie organisieren, plakatieren, inserieren und investieren (letzteres besonders intensiv). Dann ist Termin - und keiner kommt hin. Au?er massig Spesen absolut nix gewesen.
Auch ?bersehen zu werden, kann weh tun!

Und der Peppi hat da auch noch eine Erfahrung mit der Kutte gemacht ?

Nach seinem ersten Bikerfest sitzt er, der Peppi, zu Hause und betrachtet gedankenverloren den Aufn?her, den er dort erstanden hat. "So ein Westerl w?r' schon klass!" ?berlegt er. In seinem Kleiderschrank h?ngt ein Jeans-Gilet. Er hat es seit Jahren nicht getragen. "Leder w?re zwar sch?ner", ?berlegt der Peppi, "aber auf Stoff kann man die Aufn?her leichter umn?hen, wenn's notwendig werden sollte."
Im Bikershop kauft er sich einen Aufn?her mit einem coolen Spruch, einen mit der Marke seines Motorrades und einen in den Farben der ?sterreichischen Flagge, sonst schaut's gar so leer aus. Und Nieten! "Nieten kommen immer gut", findet der Peppi und besorgt gleich einen ganzen Haufen, dazu vier nette Metallst?cke f?r vorne, da h?ngen kleine Federn runter, und zwei gro?e Pins. Schlie?lich holt er sich noch ein paar verchromte Ketten. Und dann bastelt er alles zusammen.

Stolz zieht er das gute St?ck am n?chsten Wochenende ?ber und schwingt sich in den Sattel. Doch bald bemerkt er, dass mit dem Radl etwas nicht stimmt. Da scheppert etwas! Er h?lt an, l?sst den Motor laufen und lauscht. Nix! Weg ist das Ger?usch!
Das geht noch ein paar Mal so. "Verdammte Sch?.", flucht Peppi beim vierten Stopp, "muss ich am Montag in die Werkstatt!", wendet und f?hrt sicherheitshalber Richtung Heimat.

Allerdings bleibt ihm der Weg zum Mechaniker erspart. Kurz vor der Haust?re entdeckt er die Ursache des Schepperns: das metallische Federn-Klimbim auf der Kutte ist's!

Irgendwann nach vielen Monaten merkt Peppi, der nicht gerade ein Herkules ist, dass seine Kutte durch die vielen Patches, die er darauf gesammelt hat, ganz sch?n schwer geworden ist. Zuerst fallen die Ketten, dann die Klemmnieten. Mit den st?rkeren, die er durch den Stoff geschlagen hat, muss er weiter leben, denn wenn er sie demontiert, w?rden h?ssliche gro?e L?cher zur?ckbleiben.
14.04.2008 17:04


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Katrin
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BIKERSPIELE

Im Mittelalter wurde zwischen fahrenden Rittern oftmals "eine Lanze gebrochen".
Dies war nicht allein Ausdruck von Agressivit?t, sondern eine Art "Sport". Der Wettkampf, das Messen der Kr?fte war (ob gewollt oder ungewollt) immer der Mittelpunkt von Turnieren oder anderen, ritterlichen Zusammenk?nften.

Die Wappen und Banner waren die Erkennungszeichen und Unterscheidungszeichen der Kempen. In ihren R?stungen, hoch zu Ro?, waren sie nur an diesen Zeichen, Farben und Symbolen zu erkennen. Die Herolde (Kenner der Wappenkunde) waren daher zu dieser Zeit sehr angesehen.

Die Wappen prangten am Schild, am Harnisch, am Lanzen-F?hnchen, am R?stungsmantel (Umhang) und teilweise auch an den Satteldecken der Pferde. Niemals nie h?tte ein ehrbarer Ritter sich mit "weibischen Gesynde" (Frauen) gemessen. Weder zum ehrlichen Streitkampf, noch im Zorne (daf?r musste ein jeweiliger Kempe herhalten).
Darum war es den Frauen auch untersagt, eine R?stung (mit Wappen) zu tragen.

Sehr wohl gab es k?mpfende und sich wacker schlagende Frauen, doch, um nicht versehens Damenblut zu opfern, war man stets bedacht, die Zeichen der Ritterschaft (R?stung mit Wappen), dem m?nnlichen Geschlecht vorzubehalten.
Auch ward es den Schmieden, Ziseleuren und anderen K?nstlern der Metallbearbeitung strengstens untersagt, derart Bekleidung f?r das weibliche Geschlecht anzufertigen.


Auf manchem Treffen wird, zwischen den "fahrenden Bikern" unserer Zeit, oftmals "eine Lanze gebrochen". Sie messen Kr?fte und Geschicklichkeit bei den Bikerspielen.
Mit oder ohne Wappen ... ?h ... Colour oder Patch, im Team oder als Einzelk?mpfer, aber auch Frauen gegen M?nner, streiten sie um Troph?en, die dann daheim oder im Clubhaus (dort oft in zahlreicher Gesellschaft anderer Zeichen siegreicher Turniere) ein w?rdiges Pl?tzchen finden


VON BIKERFESTEN UND ANDEREN EVENTS

Dem Peppi gefallen Bikertreffen! Da erz?hlen sie von ihren Touren, von ihren Schraubereien - da kann man viel lernen. Er h?rt aber auch von ihren Unf?llen und Verletzungen - das ist weniger sch?n, aber man kann daraus auch was lernen, findet der Peppi. Aber so ganz, muss sich Peppi eingestehen, blickt er sich bei den Biker-Veranstaltungen noch nicht durch. Deshalb wollen wir ihm hier etwas dar?ber erz?hlen.

Bikerfeste

Hier kommt es auf den Veranstalter, die Gr??e des Festes und die Lage des Areals an.

Wird ein Treffen von einem MC organisiert, ist mit zahlreichen MCs als G?sten zu rechnen.
Eine kleine Faustregel: Je mehr schwarzes Leder bei einem solchen Festl zu sehen ist, umso MC-orientierter sind die Kontakte des Organisators.
(Ausgenommen von dieser Regel sind Harley-Davidson-Treffen. Die Besitzer dieser Marke bevorzugen ebenfalls schwarzes Leder, wobei es sich nicht um die Mitglieder eines MCs handeln muss, jedoch kann. - "Aha", seufzt Peppi. "Ganz sch?n verwirrend!")
Ein Szene-Neuling, der mit gewissen Umgangsformen von MCs nicht vertraut ist, k?nnte sich unter all dem schwarzen Leder eventuell nicht wohl f?hlen.
MFGs, BSts, MSCs und all die "anderen" sind meist geselliger und nehmen einen "Neuen" schneller in ihre Runde auf. Also: Je bunter das Bikervolk, umso kontaktfreudiger ist es erfahrungsgem??.

Manche Veranstaltungsareale liegen in der Stadt oder am Stadtrand. Zum Fest erscheint dann auch gerne die breite Bev?lkerung unter dem Motto: "Gemma Biker schauen!" Mit Kinderwagen, Baby, Wuffi und Opa bev?lkern sie stark behindernd die Fahrwege, da sie nicht wissen, dass es unter Motorradfahrern ?blich ist, dass Fu?volk spontan auf die Seite spritzt, wenn es ein mehr oder weniger dezentes "Brumm Brumm" hinter oder neben sich h?rt. So ist es m?glich, z?gig durch eine Masse versierter Festbesucher zu fahren, ohne dass jemand angefahren wird.

Liegt der Festplatz au?erhalb der Stadt oder gar irgendwo in der Ein?de, kann man sich ziemlich sicher sein, dass der, mit dem man gerade plaudert, ebenfalls ein Motorradfahrer ist.

In den letzten Jahren expandierten manche Bikertreffen zu Gro?veranstaltungen. Gute Feste, einst als Geheimtipp unter vorgehaltener Hand weitergegeben, zogen mehr und mehr Besucher an. Die Veranstalter f?hlten sich verpflichtet, mehr und mehr zu bieten. Weil ein Club ein umfangreicheres Programm bot, wollten andere um nichts nachstehen. Live-Musik bereits am Nachmittag und abends sowieso, Helikopterrundfl?ge, Bungee-Springen, Burn-Out-Stand, Trial- und Stunt-Show, Bikerspiele, Tattoo-Show, Bike- und sonstige Pr?mierungen, Mitternachtseinlage (m?nnlich und weiblich), sowie zahlreiche Gastro-Angebote und Standler werden heutzutage von denen, die es nicht mehr anders kennen, als normal empfunden.

All das zu organisieren und vorzufinanzieren, kostet eine Lawine und die Veranstaltung muss gro?fl?chig beworben werden, um zumindest so viele Besucher anzuziehen, dass wenigstens die Unkosten eingespielt werden. Eine Trag?die f?r den Veranstalter, wenn das Fest im Regen ers?uft und das Gel?nde leer bleibt! Auf so einer Gro?veranstaltung wirst du als Neueinsteiger - sch?nes Wetter vorausgesetzt - viel Spa? haben und kannst allerhand Motorrad fahrendes, aber auch schauendes Volk kennen lernen.

Steht im Veranstaltungstitel "internationales" Bikertreffen, ist mit G?sten aus dem Ausland zu rechnen.

"Back to the Roots"-Treffen

Hier wird "Benzin geplaudert" und wie anno dazumal gefeiert, ohne gro?es Rahmenprogramm. Die W?rstel werden ?ber dem Lagerfeuer gebraten, Musik kommt - wenn ?berhaupt - aus der (Steck)-Dose oder aus der eigenen Kehle, vielleicht noch aus den Instrumenten, die die G?ste mitgebracht haben. F?r solche Treffen gibt es meist keine gro?en Werbeaktionen und die Besucher sind einander aus fr?heren Jahren gut bekannt.


Marken-, Gespann-, Trike-, Oldtimer- und Lady-Treffen bzw. -Touren

Wie die Titel dieser Events verraten, trifft hier einander eine bestimmte Gruppe. Manche dieser Events sind offen f?r alle, bei anderen will man lieber unter sich bleiben. Vor dem Besuch eines solchen Treffens empfiehlt es sich, sich genau zu erkundigen, ob "all bikers welcome" sind oder es sich um eine eher geschlossene Veranstaltung handelt, sonst kann man als nicht zur Gruppe passender b?se ?berraschungen erleben (z.B. nicht eingelassen werden, fernab vom Festgel?nde parken m?ssen, bei der gemeinsamen Ausfahrt unerw?nscht sein, oder ?hnliches)!

Offene Clubabende

Die beste Gelegenheit, um die Mitglieder einer Motorrad fahrenden Vereinigung kennen zu lernen, bietet sich bei offenen Clubabenden, doch w?rden wir einem Szene-Neuling nicht empfehlen, gleich bei einem MC zu beginnen, solange er nicht mit den Gepflogenheiten in der Szene vertraut ist, MC mit MFG verwechselt und er einen Prospect fragt, ob er der "Chef der Truppe" ist.

In deiner Umgebung gibt es sicher ein paar "andere" Clubs, die du durchaus an ihren Clubabenden oder Stammtischrunden besuchen kannst. Auf diese Art lernst du auch die verschiedenen Interessen der Clubs kennen: Die einen lieben es, in der clubeigenen Werkstatt an ihren R?dern zu schrauben und geben ihr Wissen auch gerne an andere weiter, andere trainieren Stunts auf abgesperrten Fl?chen unter besonderen Sicherheitsbedingungen, wieder andere organisieren gemeinsame Ausfahrten oder Auslandstouren und wieder andere unternehmen auch anderes gemeinsam (wie Kegelabende oder Skifahren).
Durchaus m?glich, dass dir eine Partie sympathisch ist und du dich ihnen anschlie?t oder nur von Zeit zu Zeit etwas mit ihnen gemeinsam unternimmst.

Motorradsegnungen

So ernsthaft, wie der Titel dieser Veranstaltungen anmutet, sind sie meist nicht, schon gar nicht, wenn der Pfarrer selbst Motorrad f?hrt. An einen stark gek?rzten Gottesdienst schlie?t sich die Segnung von Fahrer/innen und Fahrzeugen an. Entweder finden Motorradsegnungen im Rahmen einer gr??eren Veranstaltung statt oder es gibt im Anschluss noch ein gem?tliches Beisammensein (inkl. Pfarrer).

Partys

finden meist im Clubhaus einer Motorrad fahrenden Vereinigung statt. Manchmal ist hier Voranmeldung erw?nscht oder verlangt.

Gemeinsame Ausfahrten

bedeutet im Pulk fahren und das, so lange, wie die Tour dauert und in dem Tempo, das die meisten der Teilnehmer bevorzugen. Manchmal gibt es mehrere Gruppen: von den sportlichen Fahrern bis hin zu den sog. "Blumenpfl?ckern", also der gem?tlichen Partie. Bei routinierten Veranstaltern wird der Konvoi von einer Security, den sog. "Gelbjacken", begleitet, die zumindest die stark frequentierten Kreuzungen absichern, um zu verhindern, dass sich Autofahrer in die Bikerkolonne dr?ngen.

Planst du bei einer solchen Ausfahrt mitzufahren, erkundige dich zuerst (am besten beim "Road Master" oder einem Club-Mitglied), in welchem Tempo die Tour gef?hrt wird, wie lang sie ist, wie lang die einzelnen Etappen und Pausen sind, sowie nach den Regeln beim Fahren in dieser Gruppe.

Im Pulk zu fahren, kann aber auch zur Leidenschaft werden. W?hrend das einzelne Motorrad oft von zweispurigen Verkehrsteilnehmern als fahrendes oder stehendes Hindernis angesehen wird, l?st ein Konvoi von Motorradfahrern bei der Bev?lkerung immer gro?es Interesse aus. Da wird gewunken und bewundert. Da werden materielle Werte bewusst. Da staunen und beneiden sie.
Und der Einzelne im Pulk ist Teil eines Ganzen, das sich (hoffentlich) wohlgeordnet durch die Landschaft bewegt und Zusammenhalt demonstriert.


Benefizfahrten


Am Treffpunkt der Toy-Run: Hier kannst du wirklich viele Motorradfahrer kennenlernen!
Diese sind eine gute Gelegenheit, um andere Motorradfahrer kennen zu lernen, denn die Teilnehmer spannen sich meist vom Freebiker bis zum MC. Allerdings ist eine solche Veranstaltung au?er mit einer Spende f?r den guten Zweck meist mit einer Konvoifahrt verbunden - f?r jemanden, der frisch aus der Fahrschule kommt, eine recht m?hsame Sache. Das Tempo k?nnte zu schnell sein, es wird mit wenig Abstand gefahren und auch hier gelten die Regeln f?r das Fahren in der Gruppe. Meist ist es aber auch m?glich, sich erst am Zielort mit dem Pulk zu treffen oder sich einer langsamer fahrenderen Gruppe anzuschlie?en.

Das Sch?ne an so einer Benefizfahrt ist, dass man "selbst" seine Spende zum Empf?nger bringt und die Menschen, denen sie zugute kommt, kennen lernt, ihre Freude miterlebt und unbeschreibliche Eindr?cke mit nach Hause nimmt.

Dass bei Benefizveranstaltungen die Abrechnung der eingeflossenen Gelder unterschiedlich gehandhabt wird, ist nichts Neues. Erkundige dich daher genau, wie viel (das gesamte eingenommene Geld oder die Summe nach Abzug der Unkosten = Reinerl?s) wof?r an wen weitergegeben wird und wie die Abrechnung eingesehen werden kann. Ein ehrlicher Veranstalter wird kein Problem damit haben, seine Abrechnung offen zu legen.


Fahrsichrheitstrainings

?AMTC, ARB?, Fahrschulen und andere Organisationen bieten ein- oder mehrt?gige Fahrsicherheitskurse an. Obwohl wir schon die Meinung geh?rt haben, dass so ein Training die Unfallgefahr steigert, weil sich somancher Fahrer danach zu sicher f?hlt, ist es nur zu empfehlen.
Die Veranstaltungen der Autofahrerclubs laufen meist nach einem fixen Programm ab. Spielraum f?r "eigenes Experimentieren" bleibt da kaum. Anders z.B. beim Fahrsicherheitstag der Plattform Motorrad. Dort konnte am Nachmittag der Platz benutzt werden, um nach eigenem Ermessen das Fahrk?nnen zu perfektionieren.

Sollte es zum vereinbarten Termin regnen, lass dich nicht von der Teilnahme abhalten. Unserer Erfahrung nach sind solche Fahrsicherheitstrainings am interessantesten und lehrreichsten.

Kontakt ist hier schnell gefunden und man sollte sich nicht wundern, unter den Teilnehmern somanchen weitgereisten Tourenfahrer zu treffen.




Egal bei welchem Event: erkundige dich immer genau nach dem Veranstalter!
Profitgierige Gesch?ftemacher haben die Motorradfahrer als zahlungsf?hige Gruppe entdeckt und organisieren unter dem Deckmantel eines Bikerfestes rein kommerzielle Events mit stark ?berh?hten Preisen, wobei sie sich, selten aber doch, im Veranstalternamen als Club tarnen. Wenn bei einem Treffen nicht nur ein mehrsterniges Hotel als N?chtigungsm?glichkeit angeboten wird, sondern auch eine Wiese zum gratis Campen, wenn sich die Kosten f?r die Teilnahme an der gemeinsamen mehrst?ndigen Tour im Bereich einiger weniger Euros halten und am Programm ohne oder zu geringem Eintrittspreis teilgenommen werden kann, kann angenommen werden, dass der Veranstalter, auch wenn kommerziell orientiert, tats?chlich bikerfreundlich und nicht bikerausbeutend gesinnt ist.



Feste, Flohm?rkte und Stra?enfeste von Motorrad-(Zubeh?r)-Gesch?ften

Hier ist der Veranstalter garantiert ein Kommerzieller und an Profit interessiert, doch kann man auch bei diesen Gelegenheiten andere Motorradfahrer treffen und am Buffet ?ber dies und das plaudern. Als Zugabe finden sich immer Schn?ppchenangebote, mit denen man seine Ausr?stung nach und nach preisg?nstig verbessern kann.

"Ah, jetzt kenn ich mich aus", freut sich der Peppi. "Aber wo bekomme ich die Termine her?"
14.04.2008 17:05


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Katrin
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EIN NEUER CLUB ENTSTEHT

Peppi hat in diesem Sommer au?er dem Fritzl noch zwei Kumpels gefunden, den Kurtl und den Eddi, mit denen er oft zusammen f?hrt, mit denen er sich gut versteht und mit denen er sich regelm??ig in der Stammkneipe trifft. An so einem Abend zu sp?ter Stunde beschlie?en sie, einen Club zu gr?nden.

"Einen MC?" fragt Peppi skeptisch. Er hat sich auf den Festln schon schlau gemacht. Ein MC muss f?r gew?hnlich mindestens sechs Mann hoch sein, er muss bei den anderen MCs bekannt und akzeptiert sein, sie immer wieder besuchen, eine Probezeit durchmachen und gewisse Regeln einhalten. Die Clubabende m?ssen verpflichtend besucht werden und zu bestimmten Terminen m?ssen die Member ohne Frauen erscheinen. Und ein MC muss ein eigenes Clubhaus haben. Mit Treffen in der Stammkneipe l?uft da nix.

Besonders das mit dem Clubhaus st??t dem Peppi sauer auf, denn um so etwas auf die Beine zu stellen, muss ein passendes Haus gefunden werden, es muss her- und eingerichtet werden und daf?r geht eine Menge Zeit und Geld drauf. Seine karge Freizeit nutzt Peppi lieber zum Motorrad fahren und das wenige Geld, das ihm bleibt, l?sst er lieber in Form von Sprit in den Tank seines Radels rinnen.
Und das mit den Frauen st?rt ihn nat?rlich auch.

"Nein", meint Fritzl, der sich in der Szene ganz gut auskennt. "Eine MFG oder einen BSt. So etwas braucht man nicht einmal bei der Vereinspolizei melden." - "Was ist denn so schlimm an der Vereinspolizei?" erkundigt sich Kurtl. - "Da brauchst einen Pr?sidenten, einen Vice, einen Kassier, einen Schriftf?hrer, einen Kassier-Stellver?" - "So viele sind wir ja gar nicht", wirft der dicke Eddi ein. - "Au?erdem", f?hrt Fritzl unbeirrt fort, "musst den ganzen Papierkram machen und ein Kassab?cherl f?hren. Da m?ssen wir Sitzungen machen, einer muss Protokoll f?hren und und und." - "Das ist nix!" lehnt Kurtl entschieden ab. "Da kommt man ja nicht mehr zum Fahren!" -
"Eben", grinst Fritzl. "Aber einen Namen brauch ma!"

Ui, der Abend wird lang. Er dauert, bis die Sonne aufgeht. Aber dann haben sie ihn, den Namen: die "MFG Rolling Bisons".
"Aber wenn's die schon gibt?" schie?t es Peppi ein. "Oder so was ?hnliches. Ich will nicht so hei?en wie wer anderer!" - "Stimmt", best?tigt ihn Fritzl. "Wenn die Schei?e bauen, glaubt man vielleicht, wir waren's." - "Oder umgekehrt", grinst Eddi. "Aber ich glaub', das w?r auch nicht optimal!"

Sie beschlie?en, der Sache nachzugehen. Peppi im Internet und Fritzl w?rde ein paar Bekannte aus der Szene anrufen.

Am n?chsten Abend - Ort: Stammkneipe - sind die Gesichter lang.
"Da gibt's den Black Bisons MC", berichtet Peppi, "und einen ganzen Haufen, der bereits rollt." Fritzl best?tigt das.
Also wird es wieder eine lange Nacht. Nun besser informiert, einigen sie sich nach Stunden und unz?hligen Bieren auf "MFG Speichendreher".
"Und wie erfahren wir, ob es die wirklich noch nicht gibt?" fragt Peppi in die Runde.
Fritzl wei? die L?sung: "Zuerst ruf ich einen von der ?BU an - die wissen das sicher, und wenn die nix dagegen haben, melden wir es in einer Biker-Zeitschrift. Von mir die Handynummer dazu und vom Peppi die Email, dann passt es." -
"Was passt da?" will Kurtl wissen. Im Knieschleifen ist er Meister, nur im Denken ein bisserl schwach.
Fritz erkl?rt es ihm ganz langsam: "Wenn was nicht passt ?" - "Ich hab geglaubt, es passt", unterbricht ihn Kurtl. - "Wenn jemand etwas dagegen hat oder den Namen gibt es schon, kann er anrufen oder mailen und es sagen. Und wenn sich keiner r?hrt, dann passt es." - "Ach so", brummt Kurtl. "Kann ich jetzt nach Haus? Mir fallen schon die Augen zu."
"Nein!" ruft Eddi ganz fipprig. "Wir brauchen noch eine Zeichnung, ein Logo ? ein Patch!" - "Stimmt", meint Fritzl und wirft einen zweifelnden Blick auf Kurtl, der, den Kopf auf den Armen und die Arme am Tisch, bereits sanft entschlummert ist.

Am n?chsten Abend kommen sie alle zum Eddi, denn der hat eine Freundin, die Elfi, die super zeichnen kann. Die Vier haben schon eine Vorstellung, aber so ganz einfach umzusetzen ist sie nicht. Die Zeichnung darf nicht zu kompliziert sein und muss in klaren Farben gestaltet werden, dann geht es leichter bei der Aufn?herproduktion. Es soll ganz klein gut ausschauen (f?r die Website und das Briefpapier), aber auch in gro?, wegen der T-Shirts, die sie sich machen lassen wollen.
Aber die Elfi, die schafft das.
"Und was machen wir jetzt damit?" fragt der Kurtl, hebt den Zettel hoch und schaut die Zeichnung begeistert an. - "Das kopieren wir in Farbe und geben es dazu in der Zeitschrift", erkl?rt Fritzl. - "Und wenn keiner was dagegen hat, lassen wir uns sch?ne Aufn?her machen!" freut sich Eddi mit gl?nzenden Augen. - "Aber keine gro?en f?r den R?cken, gelle?" fragt Peppi vorsichtig. "Sonst hat vielleicht ein MC was dagegen." - "Kleine", best?tigt Fritzl. "Die k?nnen sich die anderen Biker dann auch auf ihre Kutten n?hen."
Eine Runde Bier muss her, dann wird auf das sch?ne Logo und die Elfi angesto?en.
"Ich werd's aber noch ein paar Leuten aus der Szene zeigen", meint Fritzl. "Kann nix schaden."

Sie tun wie beschlossen. Fritzl zeigt's her und dann schicken sie alles an die Redaktion. Nerv?s erwarten sie die n?chste Ausgabe der Zeitschrift. Ihre MFG-Gr?ndung steht drinnen, samt Telefon, Email und Zeichnung:

Wir, die MFG Speichendreher aus dem Raum Kleinbiberfeld geben nach R?cksprache mit den umliegenden MCs unsere Gr?ndung bekannt. Gleichzeitig stellen wir unser Patch vor, das wir auf der Vorderseite unserer Kutten tragen wollen. Das Tragen eines R?ckencolours wird nicht angestrebt. Eventuelle Einw?nde gegen Namen und Patch bitte an Fritzl: 0664/12345678 oder Peppi peppi.strohberger@abc.at.

Noch spannender werden die 14 Tage danach, die sie als Einspruchsfrist gesetzt haben. Aber keiner ruft an. Keiner mailt.
Die neue MFG Spreichendreher ist somit akzeptiert. Die Feier l?sst den Abend wieder sehr, sehr lang werden - und die Elfi ist mit dabei!

(Noch mehr zur Club- und MC-Gr?ndung auf www.biker.at.
Weitere Kapitel bereits in Arbeit.)
14.04.2008 17:06


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